Arnold Metzen Beiträge zur westeuropäischen Kulturgeschichte
  6. Moses und Jahu - Saptu
 
6.  Moses und  Jahu-Saptu 
     in den 'Althebräischen Inschriften vom Sinai'

Der Vortrag thematisiert einen archäologischen Befund.
Seit der Publizierung der 'Althebräischen Inschriften vom Sinai' (H. Grimme, 1923) läßt sich die Geschichtlichkeit der legendären Gestalt 'Moses' in Ägypten nur mit Vorbehalten verifizieren. Das uns bekannte 5. Buch Moses u.a. ist ein Konstrukt der nachexilischen Priesterschaft Jerusalems, die im 7./ 6. Jh. v.Chr. für den sich formierenden jüdischen Nationalstaat ein historisierendes, aber doch legendenhaft bleibendes  Nationalepos geschaffen hat. Eine konkrete Historizität ist weder vermittels schriftlicher Urkunden, noch durch archäologische Denkmäler nachweisbar. Damit ist auch die Zeitstellung des Exodus (ca.13.. !4. Jh. v. Chr. ) nicht unmittelbar aus Zeugnissen fassbar. Dass der Aussiedlungsprozess unter Pharao Meremptha stattgefunden habe, ist nicht unumstritten. Denn die Thematisierung des Monotheismus im Zusammenhang mit Moses weist auf eine Zeitstellung n a c h Amenophis IV (Echn'aton / 1372 - 1354) als Terminus post quem hin.
Alle Ereignisse und die Nomenklatur im 5. Buch Moses sind zur Bestätigung auf Indizien angewiesen. Ein Indiz könnte der Fund der althebräischen Inschriften aus dem Tempelbezirk einer ägyptischen Kolonie (Edelstein-Minen) mit in der Delta-Region  Goshen rekrutierten hebräischen Arbeitern auf dem Sinai sein. Auf Monolithen dieses Bezirks erscheint der Name des Sohnes eines 'Moses'. In diesem Zusammenhang ist zu vermitteln, dass die Goshen-Hebräer den Gott Jahu-Saptu (mit der 2-Feder-Haube / vergl. hierzu den 'gehörnten' Moses > korrumpierte Tradition der äg. Federhaube) verehrten. Darin ist ein Synkretismus zu erkennen. Jahu war verschmolzen mit dem äg. Gott Schu (Saptu = Sopt). Die enge Beziehung des Moses zu Schu/Saptu alias (midianit.) Jahwe ist aus den ägypt. ikonographischen Denkmälern herauszufiltern. Diese, wie  auch die kulturgeschichtlich attributiven Informationen, werden hier ausgiebig dargestellt.

Im ereignisgeschichtlichen Zusammenhang wird auf antike Quellen hingewiesen (Plutarch, Strabo, Maneto, Josephus Flavius u.a.), weil auf der Grundlage von Überlieferungen aus historischen Begebenheiten oder deren späteren legendenhaften Erinnerungsereignissen Erkenntnisse zu gewinnen sind, die ab der Zeit  v o r  Echn'aton (Amenophis III ) Hinweise geben auf die Anwesenheit einer Zwangsarbeits- = 'Aussätzigen'-Kolonie in der 'östlichen Wüste' (s. Maneto) sowie deren Anführer Osarsiph, welcher lt. der übrigen Quellen 'Moses' hieß..Ob sich diese Gestalt
an diesem Ort und zeitnah  v o r  (d.h. vor 1364 )   dem folgenden Echn'aton-/ Moses-Hyksosvertreibungs-Ereignis auch mit dem Vater des 'Sohnes des Moses' der o.g. Inschriften anzusehen ist, muss einstweilen offen bleiben.

Anhand des von H. Grimme publizierten Fotomaterials der archäologischen Zeugnisse und der zugehörigen Zeichenlisten wird hier ein Segment der Forschung an dem mythischen Moses-Bericht vorgestellt.
Dem Auditorium wird auf Wunsch eine Liste zu empfehlender Literatur ausgehändigt.

ca. 4 Stdn.





 
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