Arnold Metzen Beiträge zur westeuropäischen Kulturgeschichte
  Sonstige Publikationen
 
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Themen :
Ausführliche Texte zu den nachfolgenden Themen :  siehe weiter unten

   Themen  :

1.  Forschungsobjekt :  Bisher unbekannte archaische Zeichensequenz auf einer Menhirflanke  
     des Druidensteins auf dem Ferschweiler Plateau

2.  Kulturgutrettung infolge Planungsänderung z. Autobahn A60
     Bodendenkmal einer gallo-römischen Zungenburg /  Gemarkung Spangdahlem/Eifel.
     Initiative (1980) :  Arnold Metzen   >  zur Planungsänderung des Autobahn-Trassenabschnittes E42
     (A60)  des Bereichs Kailbachtal/Brandenmühle zwecks Verhinderung einer Brückenpfeilergründung auf  
     dem 'Burgberg' (volkstüml. Bez.) mit z.Zt. überwaldetem archäologischem Befund : gallo-römisches

     Mauerwerk einer Zungenburg.

3.   Leserbriefe in FAZ.   Kritischer Kommentar (A. Metzen) zu:  Das biblische Kamel - Nadelöhr-Problem  :
      Ein bereits antiker Übersetzungsfehler . Meine Korrekturthese

4.   Handout d. Seminararbeit zu 'Das Offo-Grab der merowingischen Klostergründung Schuttern.
     (ins Netz gestellt vom Historischen Verein Schuttern als Übernahme von 'Porta Moguntiaca'  - das Mainzer Internetportal der
       Altertumswissenschaften der Uni
Mainz).  Den vollständigen Text der Seminararbeit erfragen Sie bitte unter
      0611-691980.

5.   Frabillenkreuz (alias: Fraubillenkreuz).  Etymologische Wortbestimmung

6.   Dokumentation alter Flur-, Weg- und Grabkreuze in den Kreisen Bitburg - Prüm mit z.T.
      archaischen Symbolmustern;  Stand  1980 - 1985) . Katographiert, Fotos, Vermessungen,   
      Inschriften vollständig in ihrer typologischen Charakteristik erfasst.
      Übergabe an das Kreiarchiv Bitburg am 7.12.2021

7.   Der außenseitige Reliefskulpturenfries St. Richardis / Andlau im Elsaß.. System. Sze-    
      nenerläuterung. (Interessenten sollten sich vorher mit dem Text der Thidrek-Chronik befasst haben)

8.   Lourdes   :   Massabielle-Grotte 
      1. Das archaische  Natur- / Kultinventar
      2. Der neuzeitlich verlagerte Quellbereich
      3. Die Kultfunktion seit der Jüngeren Altsteinzeit

9.    Hexenkreuz , Gemarkung  Schleidweiler-ROTH/Süd-Eifel (hierzu s. auch 6.)
       Forschungsobj. z. Identifizierung und Bestimmung der Schriftzeichen. 

10.  Tod J.F. Kennedys  -  Artikel im Trierischem Volksfreund

11.   Moses-Hatschepsut  :  Chronologische Synopse  -  basierend auf wissensch. Daten und bibl. Zeit-
        zuordnungen lt. Die Hl. Schrift (Paul Pattloch Verlag, 7. Aufl.)

12.   Gentilvernetzungen  :  Ehen erster fränkischer Clans ( Karte)
        Genealogie-Synopse der Linie d. Salfranken ab Childerich I  / Hugo (Epternacum) bis zu Karl d.Gr

13.   Mundiacum    :  These zu bisher unbekannter Lokation der Proklamation des röm. Gegenkaisers  
       Jovinius, 413 n. Chr.

14.   Virgo  :   Zum Begriff der Virginität und 'Jungfrau' im kulturhistorischen Kontext.
        (s. hierzu mein  Manuskript / Monographie zu 'Vierge Noire' (2021)

15.   Forschungsobjekt :  Foto Medailloninskript  auf Kreuzwegsockel , Spangdahlem, vor   
       Friedhofsmauer . Fragestellung zur adelsgeschlechtl. Zuordnung. Wissenschftl. verwertbare Hinweise an mich erbeten    

                                          .......................................................

Texte 
zu den  Themen  1 - 14  :

_________________________

zu
1.  Forschungsobjekt : Archaische Zeichenfrequenz auf der N-Ostflanke  des Druidensteins (alias Eckstein )
     Geogr. Pos . : 44°  51' 44,1'' N ,  6° 22' 23,3'' O.
     Topogr. Karte 6104
     Diese Abfolge archaischer linearer Schriftzeichen wurde von mir bei frühester Morgensonne mit optimaler Schattenwirkung
     im Sommer 1979 festgestellt.
     Sie ist bis in die Gegenwart noch in keiner Publikation angesprochen. Die Feinheit der Ritzung und der feine Steinfirnis
     erschweren das Erkennen. Fotos, eine Durchzeichnung und ein Abdruck sind bei mir archiviert. Fotos und Durchzeichnung    
     wurden von mir mit Begleitschreiben an das Rhgeinische Landesmuseum Trier (7.6.1982) gesandt. Ebenfalls an das Seminar
     für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. K. Düwel (25.3.1982) sowie an das Institut für
     Frühmittelalterforschung Münster, Prof. Dr. Hauck (10.4.1983) mit der Bitte um eine wissenschaftliche Stellungnahme.
     Die Antwortschreiben der o.g. Institutionen  (s. meine Akten) zeigen, dass es bislang nach deren Kenntnissen an tragfähigen
     Vergleichsmustern im Spektrum archaischer Alphabete  fehlt. Sie sind somit keinem der bekannten antiken Alphabetsys-
     teme zuzuordnen. Auch verwandt erscheinende protoetruskische  oder protovenetische  Merkmale sind nicht zielführend.
     Deshalb mein Thesenansatz :
     Bei aller Problematik ( wegen ihrer umstrittenen Herkunft), die  Ura-Linda-Chronik heranzuziehen (s. Abb. ), sind in deren    
     Schrifttypologie Merkmale feststellbar, die hier greifen könnten. Gesetzt der Fall, dies sei zutreffend, so wäre   (Vorschlag) f
     für dieseZeichen-Inzisionen eine zwar archaische, darin  jedoch jüngere Zeitstellung zu schlussfolgern -  evtl. die       
     Völkerwanderungszeit. Während dieses turbulenten und an Schriftdokumenten auffällig armen Horizontes ist evtl. hier an ein
     Zeugnis eines nicht gallo-römischen Urhebers zu denken.  Noch ist alles offen .
     Im nachstehenden Beitrag schlage ich eine hypothetische Wahrscheinlichkeit einer Ableitung vor als Anstoß für eine
     Annäherung zum weiteren Befassen mit der weiteren Forschung. Gewiß : zunächst ein akademischer Diskurs. Er sollte
     jedoch letztlich erkennen lassen, welche gesellschaftl. relevante Gruppe hier an einem megalithischen Kultobjekt ein
     Zeugnis ihres Denkens hinterlassen hat.  Forschung erforderlich !
     Hierzu meine Publikation : 'Ein ungelöstes Schriftproblem' in der Zeitschrift :  UR- und FRÜHZEIT - Beiträge zur Ur- und
     Frühgeschichtsforschung, Heft 3/84, Hagenberg Verlag.






zu
2Kulturgutrettung

        Mein Einwand (1980) zur Trassenplanung der Autobahn E42 / A60 /Bereich Kailbachtalbrücke
       zu daraus sich ergebender Zerstörung eines Bodendenkmals =
keltische Zungenburg (?)
       Gemarkung Spangdahlem, Eifel./ Lokation :  Burgberg / Kailbachtal/ Brandenmühle.





       Während des Verlaufs der Trassenplanung zur Autobahn E42/ A60 wurde mir durch Medienberichte bekannt, dass das    
       Streckensegment zur Querung des Kailbachtals die topographisch günstige Situation  am 'Burgberg'/Brandemühle
       (Gemarkung Spoangdahlem) vorsieht.
       Der 'Burgberg' ist ein Bergsporn, der sich als 'Zunge' in das dort enge Kailbachtal vorschiebt.  Diese Lokation hätte eine
       sehr kurze Talbrücke ermöglicht.
       Als Nachkomme einer Familie, in deren Besitz* die Brandenmühle inkl. u.a. der Burgberg
im 19. Jh. war, ist mir das
       Gelände gut bekannt. Ich kenne die vermoosten Steingeröllwälle /-haufen vermutlich verfallenenr Mauern auf dem   
       bewaldeten Burgberg. Diese Objekte blieben einer Öffentlichkeit bisher nicht bekannt und (außer einer Wühlmulde) nicht
       systematisch untersucht. Die Aufmerksamkeit der Landesarchäologie galt seinerzeit allein der nur wenige hundert Meter  
       Luftlinie entfernt positionierten keltischen, respektiv auch gallo-römischen, 'Burscheider Mauer' auf der gegenüber  
       liegenden Kailbachseite.
       Mir war infolge Studium und Literatur ( J. Steinhausen, Siedlungsgeschichte des Trierer Landes , (1936) 268f)  bekannt,    
       dass sich im Umfeld einiger weniger befestigter Höhensiedlungen strategisch als Sicherungskomponente vorgelagerte     
       'Vorburgen'  nachweisen ließen.
       Diese Zusammenhänge schrieb ich  1980 dem Rheinischen Landresmuseum Trier mit dem Anliegen, sich dershalb mit der  
       Verlegung der geplanten Trasse und Brückengründung auf dem Burgberg einzusetzen. um das (potentielle) Kulturdenk-
       mal zu retten.
       Das Rheinische Landesmuseum teilte mir mit, dass in dieser Lokation ein kartographischer Vermerk zu einem römischen
       Befund existiert und man meinem Hinweis nachgehen wird, um alsdann gegebenenfalls in die Planung einzugreifen.
       (Antwortschreiben des Rh. Landesmuseums vom  25.4. 1980 / s. Anlage)
       Auf diese meine Initiative folgte eine Planänderung.  Als Aklternative wurde eine Trassenverlegung als flacher Bogen nach
       Norden -  im Scheitel bis  zur Kailbach-Saubrücke - geplant und realisiert. s. Anlageskizze.

*  Vorfahren meines Vaters mütterlicherseits (Raskob-Linie) bewohnten die Brandenmühle zwischen 1800 und 1880.
Q :   E. Molitor, Chronik - Die Großfamilie Molitor mit ihren Mühlen und Nebenlinien , Eichelhütte 2012, 783f.
 
  










z


3
FAZ-Leserbriefe zu  'das bibliche 'Nadelöhr'  und das 'kámilon'
      Meine Einlassungen zu dem im FAZ-Magazin gelesenen Artikel 'Das Kamel im Nadelöhr ist keine Abendgesellschaft' von
      Siegfried Diehl im Heft 99 vom 22.1.1982   und zum NT-Text :  Matth. IXX, 24  :
      Mein Kommentar (Leserbrief-Zuschrift)

    >    Trotz  des Deutungs- (Giesela Ostermeyer, Niedernhausen, FAZ, 13.2. 82)
und Be-deutungsversuchs (Dr. Klaus   
          Diekmann, Limburger Hof
, FAZ am 11.3.82) in den  Leserbriefen ist das Übersetzunsproblem nicht erhellt worden. Die
          von beiden Autoren vorgebrachte 'Schlupftür'-deutung ist die allgemein akzeptierte. Sie sollte jedoch die 
          Wiedergabe des aramäischen Urtextes in den griechisch verfassten und in der Folge als verbindlich eingeführten 
          'kanonischen Matthäus' voraussetzen. Dass indessen  in dieser offiziösen Übersetzung ins Griechische eine makellose
          Sinnübertragung vorliegt, ist anzuzweifeln und dieser Zweifel erhellt sich aufs Deutlichste in jenen
          Versen des NT, Matth. IXX, 24. Dort haben bereits die antiken Übersetzer (aramäisch >> griechisch) das
          aramäische Urtextwort kámilon für Schiffstau / Seil / Strick   ins Griechische irrtümlich mit kámälon (= Schiffstau,
          Strick)  geschrieben .
          Es lag also eine winzige Hinzufügung vor :  statt des Iota  ein Ätha (!), also eines kleinen Häkchens angefügt an das Iota.
          Jesus sagte folglich : 'Eher geht ein   Strick / Schiffstau    durch ein Nadelöhr, als ein Reicher in das Himmelreich'. Das
          macht als hypertrophe Bildsprache Sinn.
         
          Schon manches Kamel wurde vermittels eines kamilon / Stricks domestiziert. Der Sinn des Verses Matthäus IXX,24 wird's
          wohl nie.  


Ein weiterer Kommentar zum 'Kamel' / Nadelöhr (NT, Matth. IXX, 24)
Autor :  Arnold Metzen

Ein antiker  Übertragungsfehler verursachte in der neuzeitlichen Hermeneutik Fragestellungen zu dem Begriff 'Kamel' in NT,
Matth. IXX,24 (s. auch FAZ-Magazin , Heft 99,22. 22.1.1982   u.a.
:
Zum Textverständnis  der  Verssequenz wurde der Umstand bemüht, dass die Schlupftüren der Stadtmauer Jerusalems zur Zeit Jesu vermutlich 'Nadelöhre' genannt wurden.  Durch diese kleinen, mannshohen Mauertüren vermochte freilich kein Kamel des Orients zu gehen. Dass hieße aber analog, das kein einziger Reicher ins Himmelreich gelangen kann. Das hätte ma
n Jesus nicht in den Mund legen dürfen. 
In dem von Jesus seinen Fischer-Jüngern vom See Genezaret vorgetragene Gleichnisbild ist das Schiffstau =  Kámilon, der Strick/das Tau  ein plausibeles Bildmuster im Zusammenhang mit einem Nadelöhr. Der antike Schreiber/Übersetzer des Textes aus dem Aramäischen ins Griechische hat  dem griechischen Iota (i ) im Wort   kamilon (Strick) irrtümlich ein Häkchen angefügt. Iota wurde so zum Ätha : kamilon das  Tau, der Strick, wurde zum kamälon, das Kamel !  Hier ist - so mein Vorschlag -  die griechische  Sekundär-Textkorrektur zu   Matth. IXX, 24 längst überfällig. 


zu
4. Handout des Referates (Seminararbeit)  :  
      Das Offo-Grab der merowingischen Klostergründung Schuttern

     s. auch unter Titel  : Seminararbeiten   (Komplett-Text im Institut und im eigenen Archiv.

       Das Handout  wurde ins Netz gestellt vom Historischen Verein Schuttern als Übernahme von 'PORTA MOGUNTIACA - Das
       Mainzer Internetportal der Altertumswissenschaften der Universität Mainz.
       Zum Herunterladen des Handouts googeln Sie auf meiner Homepage 'Semesterarbeiten'










Handout-Kurzfassung :  wird noch eingefügt


zu
5. Frabillenkreuz  (auch jünger: Fraubillenkreuz) Etymologische Wortbestimmung, 1998
                                                   Publiziert :  Datenbank der Kulturgüter der Region Trier (2018)                
                                                                                        :  A. Metzen, Heidenbilder (Frankfurt 2008) Taf. 37
                
Foto: A. Metzen


Standort  :  Ferschweiler Plateau (D) im deutsch-luxemburgischen Grenzraum. Topographische Karte 6104, Bollendorf.
Anfahrt  : Holstum >  Ferschweiler > NW im Wald.
Typologie :  Menhir ( diverse Bezeichnungen : Langer-, Hinkel- Glucken-. Mutterstein u.a.)
Zeitstellung  :  End-Neolithikum = Megalithzeitalter ca. 3200 -  1800 v. Chr.;  regional auch später.
Vor-keltisch-heidnisches , später von Kelten und Galloromanen rezipiertes Kultobjekt mit originär weiblich implizierten Kultmustern
>> wurde im Verlauf der von Echternach (Epternacum) ausgehenden Willibrord-Mission ab Ende des 7. Jh. n. Chr. am oberen Bereich in ein Kreuz umgearbeitet.  2 mittelalterliche Flachnischen, jeweils 1 in Vorder- und Rückseite.  Die untere Hälfte  des Menhirs blieb in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten.  Setzungsbedingte leichte Kippstellung.
Etymologische Nomen-Bestimmung
Arnold Metzen , 1998
Welche Spracheinflüsse dort nach den urnenfelderzeitlichen, keltischen, gallo-römischen und fränkischen idiomatischen Einflüssen in 'Frabille' adaptiert und tradiert wurden (vergl. hierzu auch regionale Berg-, Fluss-, u. Ortsnamen), das lässt sich
etymologisch erschließen. Die bis in die Gegenwart tradierte Benennung des Menhirs geht meinen Ermittlungen zufolge zurfück auf etymologisch nachweisbare Wortglieder :
Herleitung aus (got.)'fro' = Herr >   weibl. Form: 'Frouwa' = Herrin / rhein-/ >  moselfränkisch verkürzt zu 'fra' .
und zugeordnet : 'bille' aus bhilo (kelt.) = gut, freundlich, lieb.  Letzteres generell zugehörig zum  griech. (= indogerm.) 'philós = gut lieb.  So auch gälisch-kelt
. bil,  biluh = ebenmäßig, geziemend.
Weiterhin : (mhd)
bilwiz = guter Geist, ~Weisheit. ebenso bilido = Unheil= Unbill (!).
Hierzu auch (hochdeutsch)  billigen =  gutheißen und 'es ist recht und billig.

(Qelle : A.  Walde und J. Pokorny (Hsg.), Vergleichendes Wörterbuch der idogermanischen Sprachen, Bd. II , Berlin-Leipzig 1927)  185. / Mittelalterl.  anzunehmen. Benennung des Menhirs.
Aus den Begriffsgliedern Fra-bille  ist eine spätestens (!) der Spätantike zugeordnete Namensgrundform ableitbar . Somit :
Fra-bille =  Herrin-geliebt oder gute Herrin, liebe Herrin. Dieser und abgewandelte Formen siehe
>> bis in die Gegenwart christl. Kultorte der Marienverehrung 
: zu unserer Lieben Frau  /
analog im französischen Sprachraum : Notre Dame.
Dem vorgeschichtlichen Menhir 'Frabille', einem ursprünglich heidnischen Kultstein , wurde demnach vermittels der Volksfrömmigkeit im späteren christlichen Milieu seine einstige religiöse, rezeptionsfähige Analogie zugestanden, d.h.,
zum Kreuz 'ertüchtigt' und in diesem Kontext weiterhin als kultisch der göttlichen Herrin (= fra) zugewidmet.
Typologisch fassbar wird der  archaische Kultbezug zu einer weiblich  geglaubten Manifestation  im Stein (Mater-Terrae-Bezug)/
Fruchtbarkeitskulte) als ein neolithischer Topos in Existenz der bodennahen sehr deutlichen Eintiefung im Steinkorpus als Symbol der Vulva. (Vergl. hierzu  das ca. 1000 Jahre jüngere , urnenfelderzeitliche (?) Felsbild bei Kédange/Klang).
Hier wurde die Vulva später vergesellschaftet mit dem zeitlich jünger inzisierten Lebensbaum mit den drei Wurzeln, der aus dem Born des Lebens (Vulva-Inzision) hervorwächst. Eine häufig vorkommende Sybolligatur des neolithischen Kulturkreises Westeuropas.    Vergl. Knochenstatuette vom Abri Gaban , Trentino (in : A. Metzen, Heidenbilder, Abb. 29 (Frankfurt 2008) 82.

Die bislang ebenfalls kursierende Deutungsvariante  mit Bezug zur 'Sybillen'-Legende ist für die Objektbenennung des Frabillenkreuzes  durch keine gesicherte Quelle belegt.

Diese Zusammenhänge wurden von mir seit 1980 anlässlich mehrerer Exkursionen zu den Denkmälern des Ferschweiler Plateaus den Anwesenden vorgetragen; u.a anläßlich der
Begleitung des SWR-TV /Team Ltg Maja Hattesen/ 1998.
Die o.g. etymologische Nomenbestimmung ist auch behandelt in
Arnold Metzen, Heidenbilder - Herkunft und Morphologie heidenchristlicher Sinnbilder (Frankfurt 2008) 209.


zu
6.   Dokumentation vor-neuzeitlicher Grab-, Wege- und Flurkreuze
         in  Gemarkungen der Landkreise Bitburg - Wittlich (Süd-Eifel), S-O-Luxembourg
        
Kartographische Standortmarkierung, Fotodokumentation, Detailvermessung, Texterfassung.
           Die Dokumentation eignet sich als Quellenmaterial für kulturgeschichtl. Forschung.
           Die Dokumentation wurde am 7.12.2021 dem Kreisarchiv Bitburg/Herrn v. Schichau übergeben

zu
7.    Andlau (Elsass) -     
           Fries  der Klosterkirche Ste. Richardis
           1.  Die Motivsequenz der Relieffrieses : Bildprogramm u. Zuordnungen zur frühmittelalterlichen    
                  Literatur
:  Thidrek-Chronik/Saga und völkerwanderungszeitl. Episoden.
                  Deutungsansätze zur Tiersymbolik und deren Analogie zu christl. Tugenden
              2.  Die Portalbogen-Reliefs
              3.  Krypta ; Legende der Bärenstatue


zu
8.    LOURDES :  Massabielle-Grotte
           Das archaische Natur- / = Kulturinventar 
          
Eine  wissenschaftlich-methodische Bearbeitung des Themas
erfordert ein interdisziplinäres Vorgehen. 
            Sie muss fachübergreifend von Religions- und Altertumswissenschaft, von Historikern und der Archäologie  in Angriff
            genomen werden. Die Ursache liegt begründet in der Tatsache, dass diese kultisch vereinnahmte Grotte  am Fuß der  
            Pyrenäen-Nordseite nicht erst durch die legendäre Marienerscheinung (Bernadette Soubirou/19. Jh) ein kultisches
            Gepräge  erhielt. These :  Als Quellkult-Grotte (Fruchtbarkeitskult) war sie seit dem Jung-Paläolithikum begangen
            worden.
            Dass interdisziplinäre Forschungsansätze berechtigt sind, ja, sich geradezu aufdrängen, erweist sich aus der Ausbildung
            des im rechtsseitigen hinteren Höhlenraum aufsteigend im Fels tiefklaffenden, über 2-m langen Spaltes. Dessen
            Konturen erscheinen als ein zufällig  naturgegebenes augenfällig kongruentes Ebenbild einer Vulva. Diese Felsgestalt   
            war bis Anfang der Neuzeit der Quellspalt !
            Meine dreimalige Anwesenheit in der Absicht, Hinweise auf die frühe kultische Nutzung zu erkennen, erzielte die             einstweilige Feststellung, dass die naturgegebene Gestalt dieser Felsausbildung selbst und dazugehörig die Projektion
            der Idee um die Fruchtbarkeitsertüchtigung während des Jungpaläolithikums (wie aus dem Befund zahlreicher
            Vergleichsobjekte) hier sich die Terra-Mater in ihrer Funktion als Gebärerin des Lebenswassers offenbart.    
            Erst die frühe Neuzeit hat in Ermangelung des Wissens um die frühen Kulte und deren systematische Einordnung in die
            Kulturszene Westeuropas allgemein und der religiösen Umwidmung im Besonderen eine neue legendenhafte Saga
            (Marienerscheinung) angeboten. Letztere ist hier nicht Gegenstand der Betrachtung. Sie ist nur deshalb anzusprechen,
            weil diese neuzeitliche Volksfrömmigkeitsvariante (Bernadette-Mythos) sich von der archaisch-heidnischen Bildsymbolik
            der Szene abwendet  und im christlichen Milieu dem Vergessen überlassen wollte und musste.  Dieses ist offenkundig
            auch  das Motiv, diesen archaischen Quellspalt dem Anblick der Besucher zu entziehen. Dieses  Muster findet seine
            Bestätigung darin, dass das Wasser der Quelle in ein seitlich-links unterhalb neu angelegtes, beleuchtetes,
            sandiges,  mit einer Glasplatte überdecktes Becken installiert wurde und zudem im dorthin gelenkten Verhalten der
            Besucher. Sie verweilen betend vor der neu geschaffenen 'Quelle'.
           


Foto des Innenraums der Massabielle-Quelle.
                   Besucher vor dem neu platzierten Quellort
                   Der rote Pfeil zeigt auf den Spalt der originären Quelle.
           

         Meine Frau und ich waren nachts um 2:00 Uhr (nur sehr wenige Besucher !) vor Ort. Zwei Vorgänge bestätigten zudem
            die abgelenkende Inszenierung  des Quellenbesuchs:  Ein Mönch kam und räumte die angewelkten Topfblumen aus der
            Quellspalte und ersetzte  sie mit frischen, sodass der Spalt nicht mehr als solcher erkennbar war. Ein in
            kulturgeschichtlichem Verständnis unverständliuches Manöver !  Zum anderen näherte sich eine alte Frau, ganz in
            Schwarz, tastete sich an der rechten Höhlenwand bis zu dem frisch 'geschmückten', von Unwissenden nicht
            erkennbaren Quellspalt und streichelte dessen Rand. Offenbar kannte sie als Einheimische (?)mit Traditionskenntnissen
            früherer Generationen deren tradierte Verhaltensmuster des einst heidnischen Quellheiligtums. 
            Für sie war es ein Ort der Vertrautheit und des Segens der göttlich wirkenden Mutter.
            Wie dereinst das archaische Grundmuster, so wurde auch hier in Lourdes das ganze numinose Kultprogramm als
            Rezeption in den jungen christlichen Marientopos integriert.
           
            In Lourdes, wie auch in anderen vergleichbaren Heilsorten, wurde ein primär 'heidnischer' Mythos  von einem neuen
            Mythos überlagert.  Das kulturelle Gedächtnis trifft auf tiefenpsychologische Spuren und auf Suchende in den wunder-   
            samen Quellen des Selbst.


zu
9.    Roth :    Das Hexenkreuz
          Forschungsobjekt  :  Unbekannte Schrift  auf dem Kreuzkorpus eines Wegekreuzes im Wald der Gemarkung
            Schleidweiler-Roth (N-O  von Trier) Topogr. Karte 6105.
            Bisherige Recherchen zu Schriftzeichen-(Philologie,Herkunft ,Sinninhalt, Alter ) erfolglos ! 
            Foto und Abdruck der 'Schrift' wurde ebenfslls den unter Thema 1 angeführten Instituten vorgelegt. Ergebnis : war dort
            nicht identifizierbar.
            Jänisch ? 
            Wer kann konkrete, überprüfbare Hinweise geben? 
         


          

zu
10.   Kennedy-Tod/Texas.   Situationsbericht  im Trierischen Volksfreund  am  13.12.1963   
          







zu
11.   Moses - Hatschepsut
             Versuch einer chronologischen Synopse
  

                Diese Synopse basiert, bezogen auf die Gestalt des Moses, auf Daten, die
                in 'Die Heilige Schrift'- Alttestamentarische Zeittafel (Münster 1957) 360
                entnommen sind. Sie decken sich nicht mit den im Wissenschaftsbetrieb gebräuchlichen Zahlen.
                                      

              Die Synopse beider Lebenslinien lassen die beiden Gestalten Zeitgenossen sein und, bedingt durch ihre
              mittelbare/unmittelbare Nähe zum Pharao, sich gekannt haben. Die Zeitangaben beruhen bezüglich der
              Pharaonin Hatschepsut auf historisch gesicherten Daten. Zu Moses sind Jahrzahlen unzuverlässig, weil die
              Gestalt des Moses wissenschaftlich noch nicht schlüssig verifiziert ist. Er war Ägypter. Gegenwärtig (seit F. Schiller, S.
              Freud, insbesondre den Abhandlungen Jan Assmanns) liegen diverse Abhandlungen zu Moses vor. Archäologische   
              Zeugnisse liegen nicht vor oder sind  - z.B. die 'Jesre-el'-Inschrift -  umstritten.

Im Wissenschaftsbetrieb als historische Daten anerkannt :
Hatschepsut          :    * ca. 1484 v. Chr-  + 1458 v. Chr.
Osarsiph = Moses ? :  * ca. 1400 v. Chr.  -  ca. 1320 v. Chr. v. Chr.
                            :      z.Zt. Amenophis III   -  (Moses : keine historisch gesicherten Daten
  
        

zu
12   Gentilvernetzung :  Synoptisches Diagramm der  Ehen erster fränkischer Clans
zu






13.    Mundiacum
             
Ort der Proklamation des römischen Gegenkaisers JOVINUS  vs. Honorius  III im Jahr 411 n. Chr.
                Die beklagenswerte Quellenlage zur Ereignisgeschichte  der Völkerwanderungszeit in Westeuropa hat dazu 
                beigetragen, dass die wenigen verwertbaren Statements zeitgenössischer oder zeitnaher Chronisten als
                geringgewichtig übergangen wurden oder ihnen keine durch stützende, tragfähige Zeugnisse belegte Historizität
                zugestanden wurde.
                Beklagenswerter ist der Umgang der Fachwissenschaft mit mutmaßlich noch als ungelöst geltende
r Fragen zu   
                Ereignissen der europäischen Geschichte. Von mythischen Mustern geleitet, bestehen weiterhin Thesen, die vor
                keinem kritischen Hinterfragen Bestand haben. Man denke hierbei  an Beispiele wie  die sogenannte 'Schlacht bei
                Zülpich'*5    oder die unzutreffende Identifikation Dietrichs von Bern als Theoderich I (der Große) oder, um es hier
                eingehender zu thematisieren, die Gleichsetzung (ohne jegliche Belege) von Mundiacum als eine Verstümmelung 
                des römischen Ortsnamens Moguntiacum (Mainz). Eine fast schon zum Faktum geadelte These ! Sie sollte
                korrekterweise als solche gekennzeichnet sein. Denn infolge der vielfach vertretenen Auffassung zu   mundiacum = 
                moguntiacum 
  wurde ein kompletter Strang der Ereignisgeschichte  im Raum der Germania II und  zu  nicht
                weiteren Indizien zu diesem Thema hinterfragt.
               
               Neuer Versuch einer Annäherung :
               Geographische Lokalisierung der Inauguration  des Gegenkaisers Jovinus durch Franken + Alanen +
               Burgunden + gallo-römische Senatoren  411n. Chr.

              
In Kürze die historische Situation im Raum der Germania II :
               Infolge des hochgradig umwälzenden Ereignisses der Überquerung des Rheins zwischen  Mainz und Worms um die
               Jahreswende 406/407 seitens diverser heranflutender Stammesschwärme  ( u.a. Alanen und Bourgundionen (vulgo :
               Burgunden) . Letztere kamen  aus dem Raum Polen und hatten sich kurz zuvor in Süd-Hessen am Main angesiedelt.
               Ein Teil (!) jener, der im Durchzugskorridor der Invasionsmassen lag, schloss sich dem Tross an oder wurde beim  
               Durchzug der Alanen ( Anführer Goar) mitgerissen. Der Schwarm von Alanen und Burgundionen zogen (anders als andere einbrechende Volksstämme  nach S-W)  diese nach Nordwest in den Raum der romano-gallo-fränkischen Germania II.( Q: Sidonius Apollinus, Carmina V ff). Das 4 Jahre spätere gemeinsame politische Handeln einer Koalition von Alanen, Franken, Burgundionen + einige Senatoren erklärt sich aus jener Stammesökumene am Niederrhein, der allen dortigen  ripuarischen Stämmen als die MUNDIA ein Begriff war und den Großraum bis zur Nord-Eifel, dem Kohlenwald und der Hesbania / Haspengau) mit einschloss. Hier bildeten sich in dem von Rom verlassenen Raum ein Machtvakuum und die besagten Stämme und deren Führung mögen  es als eine glückliche Fügen verstanden haben, dass gleichzeitig der römische Heerführer Jovinius mit einer Truppe aus Britannien in Arles eintraf und stationierte. Zwar gibt es keine Quellen, die Auskunft geben bezüglich einer Kooperation des Heerführers mit regionalen Größen. Bekannt ist das Ergebnis :  Auf Betreiben des Alanenführers Goar inszenierte jene o.g. Gruppe  und Resten der 'Rheinarmee' eine politisch-taktische Koalition mit dem Ziel, Jovinius zum Gegenkaiser zu wählen. Organisatorisch bedeutete das, eine Delegation aus der Belgica II nach Arles in der Gallia Narbonensis zu entsenden mit der Note, Jovinus das Anliegen zu unterbreiten, ihn als Gegenkaiser (zu Kaiser Honorius/Rom) in Gallien zu institutionieren. Vollzogen wurde die Wahl in MUNDIACUM.   Mundiacum ?  Wo lag der Ort Mundiacum ? Wo war ein solcher politischer Akt  sicher durchführbar ? Wirklich in der südlichen Nachbarprovinz Germania Superior mit Moguntiacum als zwar einstiger Legionsstadt, jedoch selbige  411 n. Chr. in ruinösem Zustand.( ? )
In der Logik der Möglichkeiten wird MUNDIACUM zu suchen sein dort , wo sich die Koalitionäre sicher waren : in der Belgica II.
Eine Fehleinschätzung  ?               
Die konkreten Quellen (S. Apollinus, Carmina V) teilen mit, dass das Interludium des Jovinus/Constantinus III  413 endete.  Auffällig ist die großräumliche Nachbarschaft von Arles  - dem Ort seiner Ankunft aus Britannien herüber auf den Kontinent   und Narbonne, dem Ort seines Todes. Dieser Zusammenhang läßt auf einen Lebensmittelpunkt des Constantius III (vormals Heermeister Jovinus) schließen. Das ließe sich jedoch nur schwerlich in ein historisch bezeugtes Bündnis mit Franken, Burgunden und Alanen in der Belgica  einbinden.

Es sind nun im Verlauf der letzten Jahrzehnte Vorschläge publiziert worden, die das Ziel hatten, dem alten Ortsnamen MUNDIACUM  mit dem ganzen philologis
chen Apparat sein Geheimnis zu entlocken. (s. H. Grégoire: Montzen/Belgien oder Mündt in der Jülicher Börde, deren etymologischer Thesenansatz nicht zu kritisieren ist. Die Distanz zu dem fraglichen Siedlungsraum der Gegenkaiserkoalition  ist nicht unmöglich, jedoch weniger wahrscheinlich. So ist alles wieder offen.
Im Wissenschaftsbetrieb gelten folgende Daten:
Das Interludium des Gegenkaisers Constantinus III wurde nach 2 Jahren ( 413) von Kaiser Honorius  beendet. Sein Heermeister  auf dem Kontinent, Aetius, ließ ihn köpfen und ließ den Kopf zu Honorius nach Ravenna bringen.
Bezgl. des Verbleibs der Alanen :  nach der Auflösung des Usurpatoren-'Reichs' des Constantinus III am Niederrhein : Migration  durch den Westen Galliens und über die Pyrenäen . Vermutlich wurden sie vorübergehend zu Föderaten des gallo-römischen Sonderreichs des Syagrius.
Die Burgundiones  indessen, unter dem fränkischen (!)  (Q : Ekkehard im Hildebrandslied) Anführer Gundahar sowie in Übereinstimmung mit der Thidrekschronik)    wurden noch  von Jovinus/Constantinus III  mit der 'Absicherung der Ostgrenze' am Rhein  belohnt / beauftragt:  (Q : Prosper Trio :  'Burgundiones Galliae propinquam rheno obtinuerunt').   Diese Quelle differenziert nicht zwischen
der Grenzstrecke der Germania Inferior und der Germania Superior (I oder II), so dass wohl beide
angesprochen sind und damit auch der Raum um Worms akzeptiert ist. Dieser 'gegenkaiserliche' Entscheid um die Grenzsicherung durch die Burgundiones (= Wormser Föderaten) war für Kaiser Honorius nicht akzeptabel. Honorius ließ seinen Heermeister Aetius die burgundischen Truppen 436 n. Chr. angreifen und vernichtend schlagen.  Auch der Anführer der Burgundiones, Gundahar (Gunthiarius) fiel.  Auf Anordnung des Heermeisters Aetius wurden 436 die verbliebenen burgundischen Familien des kleinen wormser Föderaten'reichs' in die Sapaudia (Savoyen) umgesiedelt, wo sie unter Gunthers Sohn Chilperich  ein neues Reich gründeten. Es sollte noch in der geschichtlichen Folge neben dem sich einrichtenden Fränkischen Reich eine große Rolle spielen.   Somit war 436 n.Chr. das Ende des usurpatorisch-römisch-burgundischen Sonderreichs  (Worms) ein historisches Faktum.

Von Schilderungen des Nibelungenlieds (bezogen auf Worms) berichten keine spätantiken zeitgenössischen Quellen. Nicht überzeugend schlüssig scheint auch der Name 'Gundahar'*1 als fränkischer (!) Anführer der Burgundionen in Borbetomagus
(Worms).   Ein ripuarischer Franke (Sohn Aldrians*4) als Anführer der Burgunden ? Sonderbar.   Die Burgundengenealogie
lässt Gunther (= Gundahar ?) doch von Burgundenpatriarch  Gibbica abstammen !
Die  406/407 nach dem Durchzug der o.g. Stämme über den Rhein bei Mainz dort verbliebenen Burgunden , wie auch die 435 n.Chr. linksrheinischen burgund. 'Reste' (lt. Prosper Trio : 'pars burgundionum') wurden später als Föderaten (Burgundenkämpfer) Attilas  vor der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern (451) t und nach der verlorenen Schlacht von der Römerallianz bis an den Rhein verfolgt, überwiegend aber aufgerieben.
Damit sind zwei zu differenzierende  Burgunden-Aussonderungen angesprochen :
1. die erste als Abstrafung infolge der Inauguration des Gegenkaisers und dessen Zubilligung eines burgundischen Föderaten-Kleinreichs um Worms  ab 413  bis 436 n. Chr.
2. Als von den Römern geschlagene Hunnen-Föderaten*2 nach der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. 451 n. Ch

Die legendenhaften Nibelungenerzählungen um 'Worms' wurden im 13. Jh. zu Papier gebracht. Es sind sehr späte, in Klöstern, also in christlich-propagandistischer Absicht zu geschichtsverfremdenden Kompositionen 'ertüchtigte' Erzählungen  -  quasi zum Mythos umfunktionierte Schriften. Deren älteste Ereignisse als Vorlagen zu dem Stoff sind nüchtern-kunstlos in der Dietrichs-/Thidrek-Chronik ('Saga') angelegt  und an einem anderen Ort  und mit entschieden anderen  (in Wahrheit erbfolgerechlichen) Handlungsmotiven ko-notiert .  Darin auch Siegfrieds und Hagens Hochzeit ca. 488 n.Chr.*3.  Doch das kurzlebige Burgundenreich um Worms wurde bereits 436 n. Chr. vom röm. Heermeister Aetius aufgelöst.
Die zeitl. Unstimmigkeit besagt nicht, dass die Handlungserzählung unhistorisch ist, sondern dass sie sich nicht in allen Phasen in Worms  ereignet hat.

*1   Ungewiss, ob die Namen Gundahar, Guntarius, Gunther für dieselbe Person  angenommen werden darf.
*2   als Reste der 'alten' Stammes-Ansiedlung d. Burgunden  am Main vor 406/407 und Resten der Bevölkerung des Kurzen   
       Sonderreichs um Mainz
*3  Diese Zeitstellung gilt als gesichert, erscheint nur insofern problematisch, weil der fragliche geographische Raum des Haspengaus und derjenige der Nifelungen/alias Nibelungen  nach 483 n. Chr. von dem ersten Frankenkönig Chlodwig/Clovis beherrscht wurde und somit der Nibelungen-Königinnenstreit (  : dessen eigentliches Streitmotiv - wie ich glaube -  vermutlich eine Erbschaftfrage war) bereits irrelevant war, weil Siegfrieds Haspengau-Erbschaft mütterlicherseits (Sisibee) nach Krimhilds Tod im Reich Chlodwigs wohl keinen Rechtsbestand mehr hatte (?).  Zur Rechts- und Bestandsfrage der Clan-Königreiche z.Zt der Reichsausdehnung Chlodwigs I (vom Kohlenwald(B) bis zum Rhein und in den Osten (Thuringia) sind noch Fragen offen.
*4   Aldrian :  Q =  lt. Thidrekschronik war Aldrian der Sohn Krimhilds aus dem Clan der Nifelungen an der Neffel im Raum Tolbiacum (Zülpich). Aldrian war als Kind der von seiner Mutter Krimhild angetriebene und der tätige Auslöser , wie auch zugleich der letzte Überlebende des komplex motivierten selbstzerstörerischen Untergangs der Nif(b)elungen am Hof Königs Attalas in Susat (=Soest). Eine Tragödie, die den systemisch-aggressiven Ungeist der Völkerwanderungszeit 'dokumentiert'.
*5  Uni MZ, Seminararbeit  A. Metzen,
Seminar: Gallien in der Spätantike, Seminararbeit :Zur Lokalität der Schlacht bei Zülpich  (2006). (Resumé : Kein Kampf Franken vs. Alamannen bei dem Tolbiacum an der Neffel)
©Arnold Metzen

MEINE THESE zu MUNDIACUM

MUNDIACUM = MONSCHAU
Monschau liegt im Raum der einstigen römischen Provinz Belgica I
Archivarische , röm. u. mittelalt. Quellen  zu :     Mundiacum   (G.J.Caesar nennt den Namen nicht: s. C.W. Glück (1857)
                                                                      Munzioge ( mittelalt.)
                                                                      Monsioge ( mittelalt.)
                                                                      Munzoyge ( >> Monjoy  als phonetisch  frei-frankisierte Umbenennung im  
                                                                      Rahmen der französischen Propaganda für die historische Berechtigung einer
                                                                      Angliederung des Raumes an das Fränkische Reich bis zum Rhein ! Monschau
                                                                      abgeleitet von Monjoy
(paraphrasierende  franz. Aussprache :  mõjoa)
Historische Namen-Glieder :
Die erste Silbe 'mund'  bzw.  'mun'  =  i.d.R. der Name oder Namenskürzel eines Clans, der einen prägenden Einfluss auf den Ort hatte; z.B. Name des Ortsgründers , einer ehem.Villa Rustica, eines fränk. Okkupanten oder Hof-Neugründers). Auch als Regioalbezeichnung als Besitzdefinition : hier die Mundia (s.o.)
Die zweite Silbe  'ioge' dürfte das bis hinüber zum Mittelalter verschliffene 'iacum' sein.  ...iacum : stets als Ortsnamenendung zumeist umwehrter keltischer Siedlungen in den ehem. gallo-römischen Provinzen  ,z.B. Juliacum,Epternacum, Tolbiacum, Moguntiacum etc.
So  Mundiacum eine befestigte Siedlung in der Provinz Mundia (Mündungsgroßraum des Rheins) ? Mundiacum/Monsioge, Monschau  gewesen sein. Dieses ist eine These.  Allein künftige archäologische Zeugnisse und/oder zuverlässige schriftl. Quellen könnten diese meine These stützen. 
©copyright  Arnold Metzen


zu
14   Die  Virgo
          
Kommentar zum Begriff der Virgo / Virginität /Jungfrau  im kulturgeschichtlichem  Kontext

Der gegewärtig in konfessionellen Kreisen und in den Medien ausgetrageneen Disput um das Thema  der Jungfräulichkeit Marias als Gottesmutter erregt die Gremüter aus einem einzigen Grund  : er wird geführt unter der Verständnisprämisse, dass die Jungfräulichkeit Marias als Mutter Jesu sich auf deren biologische Virginität beziehe.
Diese Auffassung ist jedoch eine banalisierte und zugleich völlig unverstandene Zuordnung des Begriffs im Sinne der antiken Kultsymbolik. Die katholische und die othodoxe Kirche als Rezipientin und Wächterin des 'religare' (des 'rückbindens') versag(t)en innerhalb ihrer Interpretationscluster. Sie lässt sich auf einem unwürdigen Niveau von Ignoranten geistesgeschichtlicher Prozesse  vorführen. Sie tritt (wider besseren Wissens ?)   n i c h t dem platten Narrativ um die wundersame Sexualanomalie einer jungfräulichen Empfängnis entgegen. Sie weiß nichts, oder will  nicht einräumen, dass der Virgo-Begriff auf den ältesten (!), weil jungpaläolithischen Kulthorizont - also ab origine - zurückreicht.  Doch ! - sie musste es wissen ! Das Thema war Gegenstand der frühesten Konzilien zu Nicaia. Die  junge Ecclesia erkannte Jesus als den Christós - als den geistlichen Herrscher der Welt.
Sie entschied sich nolens volens, Maria selbstverständlich als Gottesmutter und dies als Akt des  r e l i g a r e  formal anzukoppeln an die der Königs-Inauguration zuzubilligende unverzichtbare Tradition der vor- und frühgeschichtlichen Kultprojektion. Es setzten sich dennoch Kirchenväter mit asdketischer, ja, neurotischer Aversion gegen den biologischen Eros im Bund mit Protagonisten des christlichen Marienmythos durch, die alsdann ein subversives Treiben (s.u.) inszenierten gegen die weibliche Rolle in der Synthese des Göttlichen (der Göttin).
Das ist ihr Dilemma. Das Dilemma besteht darin, das mystische Bild um die aus sich selbst Leben hervorbringende Mutter (Natur)  zu überlagern mit der Fracht biologischer Begriffe und diese n i c h t mit der Erkenntnis um die Gesetzmäßigkeiten des Bewußtwerdens belegt hat. Die biologischen Methaphern des Virgo-Komplexes sind darin Rezeptionen, deren a r ch e t y p e Bildsprache abhanden gekommen war. Sie sind es, die das Heilige des Numinosen und des transpersonalen Gottwesens stören, dessen 'Mutter' sie nicht als Göttin sein durfte (Theotokos-Entscheid / Konzil von Nicaia 431n Chr.). In der christlichen Wahrnehmung blieb Maria dennoch 'Gottesmutter', jedoch abgekoppelt von der kulturgeschichtlichen  Morphologie der Ursprungsidee und somit vom Tabu und dem Numinosen der virginen Allmutter der Vorzeit. Weil Christus 'eines Wesens mit dem Vater' (Nicaia-Konzil/ 431) sei,  ist er angesprochen als der Logos (s. Johnnes-Evangel.) ! Der Logos ist das Geistige;  er ist nicht männlich , nicht weiblich und somit nicht 'eines Wesens mit dem 'Vater'. Die Vater-Ideologie ist das Problem. Die kirchlicherseits nicht gelungene Emanzipation hervor aus der neolithisch-archetypen Bilderwelt der Frühkulturen des Orients zwang oder lockte hinein in die neue, entzauberte  Bilderwelt eines gewandelten Kults, welcher der göttlichen Mutter den negativen Elementarcharakter*1 entzogen hat, d.h., ihr die Tod-Assoziation*2,  das Dunkel-Magische, das Gefangensein im Uroborischen  etc.-  abstreifte und allein den positiven Elementarcharakter des Schönen, Reinen, der mütterlichen Liebe, der  Zuflucht und Mittlerin zum Sohn zubilligte.
Was bedeutet das für den Begriff der Virgo, bzw. der Jungfräulichkeit als archetype Allegorie ?
Unsere von der Aufklärung geprägte Denkmuster haben es uns verlernen lassen, uns ohne Leitfaden  in das Denkschema der antiken Religiösität zurecht zu finden.  Was in der antiken Glaubenswelt und ihren religiösen Spekulationen  als das 'Unbezogene' des Weiblichen zum Männlichen verstanden wurde, war schon zur Zeit der griechischen Kultszene, der jüdischen Gnosis und erst recht in der frühchristlichen Scholastik ein inhaltlich korrumpiertes Allegorienwerk. Dessen Varianten wuchsen mit dem zeitlichen Abstand zur Urszene. Um aber den Mythos um die Virgo zu fassen, gilt es,  in die Urszene vorzudringen und aus dieser herauf seine Wandelbilder zu verstehen.
Das Verstehen der Welt war dem paläolithischen Menschen (vor 11.000 v. Chr.) ein Vorgang empirischer Erfahrungen aus dem, was seine Augen sahen, wie er das Gesehene zu reflektieren vermochte und wie er die wundersam sich wiederholenden Erscheinungen auf der Erde und am Firmament sich erklärte als eine Variante kongruenter Verhaltens- und Erfahrungsmuster eigenen menschlichen Lebens. Letztere fügten sich zusammen zu einem allegorischen Bild :  einem Mythos.  Der frühesten einer ist jener um das Wasser und dessen Ursprung aus der Quelle, das wie ein Kind aus dem mütterlichen Erdenschoß in die Welt geboren wird oder als nächtlicher Tau das Land in einem ciculus vitiosus ergrünen lässt. Der zweite Mythos (nach ca. 11.000v. Chr.) bildet ab, wie sich mit der ersten Bodenbewirtschaftung (= neolithische Kultur-'revolution'/Kleinasien) das unabdingbar förderliche Sonnenlicht hervor aus der Erkenntnisnacht der Vorzeit emanzipierte. Dieses erstmalige Emanzipieren hervor aus dem Zeithorizont der autokratischen und 'virginen' Allmutter (Paläolithikum / Mondkulte)  zeichnete gleichnishaft das Bild  von dem sonnenhaften Sohnkind, das aus ihr , der Mondenfrau,  hervor geboren wurde:  ein erster Astralmythos.
Erstmals in der Geschichte zeigt die Kunst als Gravur oder figürliche Projektion ein männliches Wesen. Es symbolisiert die Erkenntnisfähigkeit, die aus der uruborischen Natur ausbricht und sich mit ihr  - jene jetzt dominierend - als ihr Geliebter vereinigt*7.  Die AT-Genesis erzählt denselben Vorgang in den mythischen Bildern von den beiden Bäumen im Paradies, dem Baum der keine Früchte trägt und dem 'Baum mit der Frucht der Erkenntnis'. Die Erkenntnis bezieht sich jeweils auf die (so spät) entdeckte Kenntnis um das Wirken von Frau und Mann am Zustandekommen und bewusstem Zeugungsakt zur Mehrung der  Fruchtbarkeit
So erzählt der Astral-Mythos vom Mond - der (weiblichen) Luna -  die am Abend zur Nacht die Sonne in sich aufnimmt, sich in ihr regeneriert und am Morgen als ihr Sohnkind wieder - ohne das Zusammenspiel eines anderen Lichtkörpers (Zeugers) -   aus ihr geboren wird. Dem jungpaläolithischen Menschen (vor ca. 11000 v.Chr.) erlebte darin kein wundersam-magisches Geschehen. Ihm war die Mitwirkung des Mannes am Entstehen der Leibesfrucht im mütterlichen Organismus noch unbekannt*3. Das Kind, das sie am Morgen als Sonne des neuen Tages (= des neuen, des neolithischen Kulturhorizonts) monogam in einem autogenetischen Akt aus sich selbst heraus in die Welt gebar, war alleinige, war die männliche Frucht der Göttin als Virgo.
Solches Verständnis der astralen Vorgänge leitete den Äon ein, der vom 'sich seines Bewußtwerdens' des Menschen getragen ist und dem wir weiterhin angehören. Wir stehen in diesem komplexen Prozess. Wir ahnen die Ursache und greifen schöpferisch in die Schöpfung ein. Wir sind darin Akteure mit Freiheiten und Verantwortung. Unser Blick richtet sich vom Schoß der Virgo aus in die Zukunft.

Sich als göttlicher Sohn auf die Jungfrau-Göttin zu berufen hieß in der gesamten alten Welt der 'Sohn der jungfräulich gebärenden Göttin'  und damit die Personifizierung der Sonne zu sein. Foglich bezeichneten sich zahlreiche Herrscher und Heroen der antiken Gesellschaften als Sohn und Geliebter ihrer 'Mutter, die Jungfrau ist'.  Die historischen Könige des Orients, namentlich die Herrscher Sargon, Gudea, Gilgamesch Assurbanipal im Mesopothamien, später auch Djingiskan,  deren leibliche Mütter durchaus im Volk bekannt waren, waren 'Sohn der Jungfrau'*4 und somit jeweils  Inkarnation der Sonne !  Es war eine Metapher, eine Titulatur als höchste , das Göttlich-Numinose mittragende Ehrenbezeichnung !  Die Quellen lassen uns  wissen, dass auch Zarathustra, Mithra, Attis,  Dionysos, Hermes, Herakles u.v.a.m. mit diesem Titel geehrt wurden.  Letztere waren mythische Gestalten ohne das Herrschaftsformat 'König', jedoch Träger einer religiösen Heilslehre oder Botschaft. Damit ist vorgezeichnet das, was  für die junge Christengemeinde Kleinasiens zwischen Damaskus, Ephesus, Byzanz und Nicaia als unerlässliches Attribut für ihren 'Herrn' angemessen sei. Die Plausibilität war überzeugend. Während des 1. und 2. Jahrhunderts litten die Gemeinden noch unter dem Makel, 'nur' eine jüdische Sekte zu sein und Jesus  sei der Mittler zwischen Jahwe und seinem Volk. Er sagte von sich, er sei 'das Licht der Welt' :  ein allegorisches Bild für sein Sonnenwesen. Und seine Mutter,  Maria, stamme von König Davids ab : womit ihm folglich als Sonnenkind auch nach dem jüdischen Mutter-Genealogiestatus die juridische Titulatur 'Sohn der Jungfrau' zuzubilligen sei. So war hervor aus dem Verständnis der frühen christlichen Protagonisten das Mantra vorgezeichnet, diese Frage um die Göttlichkeit einerseits und dessen Titulatur 'Sohn der Jungfrau' auf Konzilien zu Nicaia heranreifen zu lassen und damit - der Jahrtausende alten Tradition folgend - der Würdetitel Marias als jungfräuliche Theotokos  (Gottesgebärerin) unabdingbar zuzubilligen  war.  Warum ?
4. Jahrhundert. Die alte Welt mitsamt ihrer bereits 7000 Jahre lang sich hochentwickelnden geistigen Kraft war in viele Auflösungsstrudel der desolaten Ereignisgeschichte geraten. Literaturen der alten Völker gingen in Flammen auf;  die Schulen geistiger Strömungen verloren ihre Denker; verloren ging Gesetz und Moral und allerorten das Lied vom Tod und der finis mundi.  Die christliche Botschaft verkündete tröstend eine Auferstehung und goss  zugleich Fluch über das abergläubige Geschlecht jener Zeit,  gleichzeitig betend, dass ihm die Zukunft erblühe. Verloren gingen Traditionen und der Sinn von Kulten. Sie starben aus mitsamt den autonomen Kulturen. Das Heilige wurde zerstampft oder zu vulgärer Leichtkost aufgeschmolzen. Die gesellschaftliche Souveränität und der Rang des Weiblichen geriet in Bedrängnis. Das allgegenwärtige kriegerische Element beförderte die patriarchalen Tugenden zu religiösen Normen und tabuisierte oder entsorgte zugleich die partnerschaftliche weibliche Égalité und deren Idolatrie. Das Denken und Verstehen bewegte sich in dieser Schablone und selbst die ersten Kirchenväter waren darin Gefangene einer Sexualneurose. Ihre (Hieronymus, Augustinus u.a.) überkommenen Lehrschriften sind Zeugnisse einer erschütternd unwürdigen Sprache über die Frau als  Urheberin alles Sündigen und Bösen in der Welt. In diesem Milieu wuchs das frühe Christentum auf und aus diesem Milieu ist das Zustandekommen der Dynamik um die Kernpunkte der Entscheidungen der ersten Konzilien (Nicaia) abzuleiten. Paulus gab bereits vor, wo das Weib seinen Platz hat; das jüdische Gesetz regelte zum anderen die weibliche Abstammungslinie und der Legitimationsdruck des Königs, hervorgegangen zu sein aus der parthenogenetisch gebärenden Mutter,  d.h., der Jungfraumutter : all dies musste auf die Mutter Jesu projiziert werden, um sie nicht mit der in der monotheistisch-jüdischen Religion inakzeptabelen
Titulatur einer Göttin in Konflikt zu bringen, jedoch sie de facto kultisch (!) als Theotokos (vergl. mein Typoskript 'Vierge Noire', Kap. 5), also  indirekt, in den Stand göttlicher Verehrung  zu erheben. Damit wurde Maria, die Mutter Jesu, zu einer Epigonin der jungpaläolithischen Terra Mater.

Fotos : Arinna-Göttin
und diechristliche Epigonin :  die Vierge Noire ( Beispiel : Romanische  Vierge en majesté de Colamine-sous-Vodable in :  Trésor de la Cathédrale à Clermont-Ferrand (Puy-de-Dôme) F.

   AUTUN, Cathédrale

Die Saat der unwürdigen Charakterisierung der Frauen eines Augustinus, Origines,Tertullian  u.a. hat das Leitbild der archaischen Virgo-Mutter bis zur Unkenntlichkeit verdrängt. Das einstige vom Tabu geschützte Numen der Göttin wurde an einen ikonotropen Sexus veräußert.  Der erfundene Mythos von der jungfräulichen Empfängnis (!) des Sohnes iinfolge der  Befruchtung durch den heiligen Geist*5  korrumpierte das allegorische Mutter-mit-Sohnkind-Bild vom aufkeimenden Wandel des gesellschaftlichen matristischen Privilegs hinüber in das patristische (=Sohnkind-Topos) am Ende des Jungpaläolithikums.
Die Göttin von Arinna mit dem Sohnkind auf dem Schoß war das archetype Leitbild des kindhaft aufblühenden Äons des 'Lichtes', d.h., des sich seines Selbst Bewußtwerdens durch das Streben nach Erkenntnis ! Heraklit zu Ephesus näherte sich im 6. Jh.v.Chr. diesem Licht der Erkenntnis, dem Logos. In ihm offenbart sich das Göttlich-Geistige und dieses ist dasjenige, das sich in dem 'Christós' zeigte. Ursprünglich war er noch das Sohnkind aus/auf dem Schoß der TerraMater, die ihn - von ihr (symbolisch) bereits abgelöst und abgewandt - in die Zukunft der Erkenntniswelt blicken läßt.
Er ist derselbe, der den Weg über Byzanz seinen Weg in die Kultszene des christlichen Abendlandes gefunden hat und natürlich mit seiner Mutter als Vierge Noire rückgebunden bleibt in die Uranfänge des Bewußtseins. Erst während des Mittelalters formierte sich das  neue  Bildmuster einer ästhetisiert liebreizend-mütterlichen  Jungfrau mit dem Jesuskind*6 : ein mutierter Topos ohne  Rückbindung in die Tiefe seines Ursprungs. Es ist dennoch das Zeugnis nicht verdrängbarer Bindungen an ein ererbtes Numinosum am Anfang der Kultur. Ein Stadium der Evolution.


*1   E. Neumann, Die große Mutter, (Zürich 1966)
*2   als Teilaspekt des Lebens
*3   G. Bott, Die Erfindung der Götter (Norderstedt 2009)  34 ff.
*4   A. Drews, Die Marienmythe (Jena  2008) 2ff
*5   Das römisch-katholi
sche Dogma 'Ineffabilis Deus'... bezieht sich auf den
       Glaubenssatz von der  'Immaculata Conceptio' (= Unbefleckte Empfängnis)

*6   Autun, Cathédrale
*7   Diese Vorstellung mündete im Kult des Hieros Gamos (der Heiligen Hochzeit) der frühen Reiche Mesopothamiens. Das   
    Verständnis um das Wesenhafte dieses Kultes s.  : A. Metzen, Vierge Noire - Herkunft und Morphologie eines Kultidols. 2021)





  zu
15  Medailloninschrift  (Wappen?) auf dem Kreuzwegsockel am 'Kloasberg', Spangdahlem/Eifel
       
Vermutlich dem Stifter des Kreuzweges zuzuordnen !
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