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Themen :
Ausführliche Texte zu den nachfolgenden Themen : siehe weiter unten
Themen :
1. Forschungsobjekt : Bisher unbekannte archaische Zeichensequenz auf einer Menhirflanke
des Druidensteins auf dem Ferschweiler Plateau
2. Kulturgutrettung infolge Planungsänderung z. Autobahn A60
Bodendenkmal einer gallo-römischen Zungenburg / Gemarkung Spangdahlem/Eifel.
Initiative (1980) : Arnold Metzen > zur Planungsänderung des Autobahn-Trassenabschnittes E42
(A60) des Bereichs Kailbachtal/Brandenmühle zwecks Verhinderung einer Brückenpfeilergründung auf
dem 'Burgberg' (volkstüml. Bez.) mit z.Zt. überwaldetem archäologischem Befund : gallo-römisches
Mauerwerk einer Zungenburg.
3. Leserbriefe in FAZ. Kritischer Kommentar (A. Metzen) zu: Das biblische Kamel - Nadelöhr-Problem :
Ein bereits antiker Übersetzungsfehler . Meine Korrekturthese
4. Handout d. Seminararbeit zu 'Das Offo-Grab der merowingischen Klostergründung Schuttern.
(ins Netz gestellt vom Historischen Verein Schuttern als Übernahme von 'Porta Moguntiaca' - das Mainzer Internetportal der
Altertumswissenschaften der Uni Mainz). Den vollständigen Text der Seminararbeit erfragen Sie bitte unter
0611-691980.
5. Frabillenkreuz (alias: Fraubillenkreuz). Etymologische Wortbestimmung
6. Dokumentation alter Flur-, Weg- und Grabkreuze in den Kreisen Bitburg - Prüm mit z.T.
archaischen Symbolmustern; Stand 1980 - 1985) . Katographiert, Fotos, Vermessungen,
Inschriften vollständig in ihrer typologischen Charakteristik erfasst.
Übergabe an das Kreiarchiv Bitburg am 7.12.2021
7. Der außenseitige Reliefskulpturenfries St. Richardis / Andlau im Elsaß.. System. Sze-
nenerläuterung. (Interessenten sollten sich vorher mit dem Text der Thidrek-Chronik befasst haben)
8. Lourdes : Massabielle-Grotte
1. Das archaische Natur- / Kultinventar
2. Der neuzeitlich verlagerte Quellbereich
3. Die Kultfunktion seit der Jüngeren Altsteinzeit
9. Hexenkreuz , Gemarkung Schleidweiler-ROTH/Süd-Eifel (hierzu s. auch 6.)
Forschungsobj. z. Identifizierung und Bestimmung der Schriftzeichen.
10. Tod J.F. Kennedys - Artikel im Trierischem Volksfreund
11. Moses-Hatschepsut : Chronologische Synopse - basierend auf wissensch. Daten und bibl. Zeit-
zuordnungen lt. Die Hl. Schrift (Paul Pattloch Verlag, 7. Aufl.)
12. Gentilvernetzungen : Ehen erster fränkischer Clans ( Karte)
Genealogie-Synopse der Linie d. Salfranken ab Childerich I / Hugo (Epternacum) bis zu Karl d.Gr
13. Mundiacum : These zu bisher unbekannter Lokation der Proklamation des röm. Gegenkaisers
Jovinius, 413 n. Chr.
14. Virgo : Zum Begriff der Virginität und 'Jungfrau' im kulturhistorischen Kontext.
(s. hierzu mein Manuskript / Monographie zu 'Vierge Noire' (2021)
15. Forschungsobjekt : Foto Medailloninskript auf Kreuzwegsockel , Spangdahlem, vor
Friedhofsmauer . Fragestellung zur adelsgeschlechtl. Zuordnung. Wissenschftl. verwertbare Hinweise an mich erbeten
.......................................................
Texte
zu den Themen 1 - 14 :
_________________________
zu
1. Forschungsobjekt : Archaische Zeichenfrequenz auf der N-Ostflanke des Druidensteins (alias Eckstein )
Geogr. Pos . : 44° 51' 44,1'' N , 6° 22' 23,3'' O.
Topogr. Karte 6104
Diese Abfolge archaischer linearer Schriftzeichen wurde von mir bei frühester Morgensonne mit optimaler Schattenwirkung
im Sommer 1979 festgestellt.
Sie ist bis in die Gegenwart noch in keiner Publikation angesprochen. Die Feinheit der Ritzung und der feine Steinfirnis
erschweren das Erkennen. Fotos, eine Durchzeichnung und ein Abdruck sind bei mir archiviert. Fotos und Durchzeichnung
wurden von mir mit Begleitschreiben an das Rhgeinische Landesmuseum Trier (7.6.1982) gesandt. Ebenfalls an das Seminar
für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. K. Düwel (25.3.1982) sowie an das Institut für
Frühmittelalterforschung Münster, Prof. Dr. Hauck (10.4.1983) mit der Bitte um eine wissenschaftliche Stellungnahme.
Die Antwortschreiben der o.g. Institutionen (s. meine Akten) zeigen, dass es bislang nach deren Kenntnissen an tragfähigen
Vergleichsmustern im Spektrum archaischer Alphabete fehlt. Sie sind somit keinem der bekannten antiken Alphabetsys-
teme zuzuordnen. Auch verwandt erscheinende protoetruskische oder protovenetische Merkmale sind nicht zielführend.
Deshalb mein Thesenansatz :
Bei aller Problematik ( wegen ihrer umstrittenen Herkunft), die Ura-Linda-Chronik heranzuziehen (s. Abb. ), sind in deren
Schrifttypologie Merkmale feststellbar, die hier greifen könnten. Gesetzt der Fall, dies sei zutreffend, so wäre (Vorschlag) f
für dieseZeichen-Inzisionen eine zwar archaische, darin jedoch jüngere Zeitstellung zu schlussfolgern - evtl. die
Völkerwanderungszeit. Während dieses turbulenten und an Schriftdokumenten auffällig armen Horizontes ist evtl. hier an ein
Zeugnis eines nicht gallo-römischen Urhebers zu denken. Noch ist alles offen .
Im nachstehenden Beitrag schlage ich eine hypothetische Wahrscheinlichkeit einer Ableitung vor als Anstoß für eine
Annäherung zum weiteren Befassen mit der weiteren Forschung. Gewiß : zunächst ein akademischer Diskurs. Er sollte
jedoch letztlich erkennen lassen, welche gesellschaftl. relevante Gruppe hier an einem megalithischen Kultobjekt ein
Zeugnis ihres Denkens hinterlassen hat. Forschung erforderlich !
Hierzu meine Publikation : 'Ein ungelöstes Schriftproblem' in der Zeitschrift : UR- und FRÜHZEIT - Beiträge zur Ur- und
Frühgeschichtsforschung, Heft 3/84, Hagenberg Verlag.
zu
2. Kulturgutrettung
Mein Einwand (1980) zur Trassenplanung der Autobahn E42 / A60 /Bereich Kailbachtalbrücke
zu daraus sich ergebender Zerstörung eines Bodendenkmals = keltische Zungenburg (?)
Gemarkung Spangdahlem, Eifel./ Lokation : Burgberg / Kailbachtal/ Brandenmühle.
Während des Verlaufs der Trassenplanung zur Autobahn E42/ A60 wurde mir durch Medienberichte bekannt, dass das
Streckensegment zur Querung des Kailbachtals die topographisch günstige Situation am 'Burgberg'/Brandemühle
(Gemarkung Spoangdahlem) vorsieht.
Der 'Burgberg' ist ein Bergsporn, der sich als 'Zunge' in das dort enge Kailbachtal vorschiebt. Diese Lokation hätte eine
sehr kurze Talbrücke ermöglicht.
Als Nachkomme einer Familie, in deren Besitz* die Brandenmühle inkl. u.a. der Burgberg im 19. Jh. war, ist mir das
Gelände gut bekannt. Ich kenne die vermoosten Steingeröllwälle /-haufen vermutlich verfallenenr Mauern auf dem
bewaldeten Burgberg. Diese Objekte blieben einer Öffentlichkeit bisher nicht bekannt und (außer einer Wühlmulde) nicht
systematisch untersucht. Die Aufmerksamkeit der Landesarchäologie galt seinerzeit allein der nur wenige hundert Meter
Luftlinie entfernt positionierten keltischen, respektiv auch gallo-römischen, 'Burscheider Mauer' auf der gegenüber
liegenden Kailbachseite.
Mir war infolge Studium und Literatur ( J. Steinhausen, Siedlungsgeschichte des Trierer Landes , (1936) 268f) bekannt,
dass sich im Umfeld einiger weniger befestigter Höhensiedlungen strategisch als Sicherungskomponente vorgelagerte
'Vorburgen' nachweisen ließen.
Diese Zusammenhänge schrieb ich 1980 dem Rheinischen Landresmuseum Trier mit dem Anliegen, sich dershalb mit der
Verlegung der geplanten Trasse und Brückengründung auf dem Burgberg einzusetzen. um das (potentielle) Kulturdenk-
mal zu retten.
Das Rheinische Landesmuseum teilte mir mit, dass in dieser Lokation ein kartographischer Vermerk zu einem römischen
Befund existiert und man meinem Hinweis nachgehen wird, um alsdann gegebenenfalls in die Planung einzugreifen.
(Antwortschreiben des Rh. Landesmuseums vom 25.4. 1980 / s. Anlage)
Auf diese meine Initiative folgte eine Planänderung. Als Aklternative wurde eine Trassenverlegung als flacher Bogen nach
Norden - im Scheitel bis zur Kailbach-Saubrücke - geplant und realisiert. s. Anlageskizze.
* Vorfahren meines Vaters mütterlicherseits (Raskob-Linie) bewohnten die Brandenmühle zwischen 1800 und 1880.
Q : E. Molitor, Chronik - Die Großfamilie Molitor mit ihren Mühlen und Nebenlinien , Eichelhütte 2012, 783f.
z
3. FAZ-Leserbriefe zu 'das bibliche 'Nadelöhr' und das 'kámilon'
Meine Einlassungen zu dem im FAZ-Magazin gelesenen Artikel 'Das Kamel im Nadelöhr ist keine Abendgesellschaft' von
Siegfried Diehl im Heft 99 vom 22.1.1982 und zum NT-Text : Matth. IXX, 24 :
Mein Kommentar (Leserbrief-Zuschrift)
> Trotz des Deutungs- (Giesela Ostermeyer, Niedernhausen, FAZ, 13.2. 82) und Be-deutungsversuchs (Dr. Klaus
Diekmann, Limburger Hof, FAZ am 11.3.82) in den Leserbriefen ist das Übersetzunsproblem nicht erhellt worden. Die
von beiden Autoren vorgebrachte 'Schlupftür'-deutung ist die allgemein akzeptierte. Sie sollte jedoch die
Wiedergabe des aramäischen Urtextes in den griechisch verfassten und in der Folge als verbindlich eingeführten
'kanonischen Matthäus' voraussetzen. Dass indessen in dieser offiziösen Übersetzung ins Griechische eine makellose
Sinnübertragung vorliegt, ist anzuzweifeln und dieser Zweifel erhellt sich aufs Deutlichste in jenen
Versen des NT, Matth. IXX, 24. Dort haben bereits die antiken Übersetzer (aramäisch >> griechisch) das
aramäische Urtextwort kámilon für Schiffstau / Seil / Strick ins Griechische irrtümlich mit kámälon (= Schiffstau,
Strick) geschrieben .
Es lag also eine winzige Hinzufügung vor : statt des Iota ein Ätha (!), also eines kleinen Häkchens angefügt an das Iota.
Jesus sagte folglich : 'Eher geht ein Strick / Schiffstau durch ein Nadelöhr, als ein Reicher in das Himmelreich'. Das
macht als hypertrophe Bildsprache Sinn.
Schon manches Kamel wurde vermittels eines kamilon / Stricks domestiziert. Der Sinn des Verses Matthäus IXX,24 wird's
wohl nie.
Ein weiterer Kommentar zum 'Kamel' / Nadelöhr (NT, Matth. IXX, 24)
Autor : Arnold Metzen
Ein antiker Übertragungsfehler verursachte in der neuzeitlichen Hermeneutik Fragestellungen zu dem Begriff 'Kamel' in NT,
Matth. IXX,24 (s. auch FAZ-Magazin , Heft 99,22. 22.1.1982 u.a.
:
Zum Textverständnis der Verssequenz wurde der Umstand bemüht, dass die Schlupftüren der Stadtmauer Jerusalems zur Zeit Jesu vermutlich 'Nadelöhre' genannt wurden. Durch diese kleinen, mannshohen Mauertüren vermochte freilich kein Kamel des Orients zu gehen. Dass hieße aber analog, das kein einziger Reicher ins Himmelreich gelangen kann. Das hätte man Jesus nicht in den Mund legen dürfen.
In dem von Jesus seinen Fischer-Jüngern vom See Genezaret vorgetragene Gleichnisbild ist das Schiffstau = Kámilon, der Strick/das Tau ein plausibeles Bildmuster im Zusammenhang mit einem Nadelöhr. Der antike Schreiber/Übersetzer des Textes aus dem Aramäischen ins Griechische hat dem griechischen Iota (i ) im Wort kamilon (Strick) irrtümlich ein Häkchen angefügt. Iota wurde so zum Ätha : kamilon das Tau, der Strick, wurde zum kamälon, das Kamel ! Hier ist - so mein Vorschlag - die griechische Sekundär-Textkorrektur zu Matth. IXX, 24 längst überfällig.
zu
4. Handout des Referates (Seminararbeit) :
Das Offo-Grab der merowingischen Klostergründung Schuttern
s. auch unter Titel : Seminararbeiten (Komplett-Text im Institut und im eigenen Archiv.
Das Handout wurde ins Netz gestellt vom Historischen Verein Schuttern als Übernahme von 'PORTA MOGUNTIACA - Das
Mainzer Internetportal der Altertumswissenschaften der Universität Mainz.
Zum Herunterladen des Handouts googeln Sie auf meiner Homepage 'Semesterarbeiten'
Handout-Kurzfassung : wird noch eingefügt
zu
5. Frabillenkreuz (auch jünger: Fraubillenkreuz) Etymologische Wortbestimmung, 1998
Publiziert : Datenbank der Kulturgüter der Region Trier (2018)
: A. Metzen, Heidenbilder (Frankfurt 2008) Taf. 37
Foto: A. Metzen
Standort : Ferschweiler Plateau (D) im deutsch-luxemburgischen Grenzraum. Topographische Karte 6104, Bollendorf.
Anfahrt : Holstum > Ferschweiler > NW im Wald.
Typologie : Menhir ( diverse Bezeichnungen : Langer-, Hinkel- Glucken-. Mutterstein u.a.)
Zeitstellung : End-Neolithikum = Megalithzeitalter ca. 3200 - 1800 v. Chr.; regional auch später.
Vor-keltisch-heidnisches , später von Kelten und Galloromanen rezipiertes Kultobjekt mit originär weiblich implizierten Kultmustern
>> wurde im Verlauf der von Echternach (Epternacum) ausgehenden Willibrord-Mission ab Ende des 7. Jh. n. Chr. am oberen Bereich in ein Kreuz umgearbeitet. 2 mittelalterliche Flachnischen, jeweils 1 in Vorder- und Rückseite. Die untere Hälfte des Menhirs blieb in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten. Setzungsbedingte leichte Kippstellung.
Etymologische Nomen-Bestimmung
Arnold Metzen , 1998
Welche Spracheinflüsse dort nach den urnenfelderzeitlichen, keltischen, gallo-römischen und fränkischen idiomatischen Einflüssen in 'Frabille' adaptiert und tradiert wurden (vergl. hierzu auch regionale Berg-, Fluss-, u. Ortsnamen), das lässt sich
etymologisch erschließen. Die bis in die Gegenwart tradierte Benennung des Menhirs geht meinen Ermittlungen zufolge zurfück auf etymologisch nachweisbare Wortglieder :
Herleitung aus (got.)'fro' = Herr > weibl. Form: 'Frouwa' = Herrin / rhein-/ > moselfränkisch verkürzt zu 'fra' .
und zugeordnet : 'bille' aus bhilo (kelt.) = gut, freundlich, lieb. Letzteres generell zugehörig zum griech. (= indogerm.) 'philós = gut lieb. So auch gälisch-kelt. bil, biluh = ebenmäßig, geziemend.
Weiterhin : (mhd) bilwiz = guter Geist, ~Weisheit. ebenso bilido = Unheil= Unbill (!).
Hierzu auch (hochdeutsch) billigen = gutheißen und 'es ist recht und billig.
(Qelle : A. Walde und J. Pokorny (Hsg.), Vergleichendes Wörterbuch der idogermanischen Sprachen, Bd. II , Berlin-Leipzig 1927) 185. / Mittelalterl. anzunehmen. Benennung des Menhirs.
Aus den Begriffsgliedern Fra-bille ist eine spätestens (!) der Spätantike zugeordnete Namensgrundform ableitbar . Somit :
Fra-bille = Herrin-geliebt oder gute Herrin, liebe Herrin. Dieser und abgewandelte Formen siehe
>> bis in die Gegenwart christl. Kultorte der Marienverehrung : zu unserer Lieben Frau / analog im französischen Sprachraum : Notre Dame.
Dem vorgeschichtlichen Menhir 'Frabille', einem ursprünglich heidnischen Kultstein , wurde demnach vermittels der Volksfrömmigkeit im späteren christlichen Milieu seine einstige religiöse, rezeptionsfähige Analogie zugestanden, d.h.,
zum Kreuz 'ertüchtigt' und in diesem Kontext weiterhin als kultisch der göttlichen Herrin (= fra) zugewidmet.
Typologisch fassbar wird der archaische Kultbezug zu einer weiblich geglaubten Manifestation im Stein (Mater-Terrae-Bezug)/
Fruchtbarkeitskulte) als ein neolithischer Topos in Existenz der bodennahen sehr deutlichen Eintiefung im Steinkorpus als Symbol der Vulva. (Vergl. hierzu das ca. 1000 Jahre jüngere , urnenfelderzeitliche (?) Felsbild bei Kédange/Klang).
Hier wurde die Vulva später vergesellschaftet mit dem zeitlich jünger inzisierten Lebensbaum mit den drei Wurzeln, der aus dem Born des Lebens (Vulva-Inzision) hervorwächst. Eine häufig vorkommende Sybolligatur des neolithischen Kulturkreises Westeuropas. Vergl. Knochenstatuette vom Abri Gaban , Trentino (in : A. Metzen, Heidenbilder, Abb. 29 (Frankfurt 2008) 82.
Die bislang ebenfalls kursierende Deutungsvariante mit Bezug zur 'Sybillen'-Legende ist für die Objektbenennung des Frabillenkreuzes durch keine gesicherte Quelle belegt.
Diese Zusammenhänge wurden von mir seit 1980 anlässlich mehrerer Exkursionen zu den Denkmälern des Ferschweiler Plateaus den Anwesenden vorgetragen; u.a anläßlich der Begleitung des SWR-TV /Team Ltg Maja Hattesen/ 1998.
Die o.g. etymologische Nomenbestimmung ist auch behandelt in
Arnold Metzen, Heidenbilder - Herkunft und Morphologie heidenchristlicher Sinnbilder (Frankfurt 2008) 209.
zu
6. Dokumentation vor-neuzeitlicher Grab-, Wege- und Flurkreuze
in Gemarkungen der Landkreise Bitburg - Wittlich (Süd-Eifel), S-O-Luxembourg
Kartographische Standortmarkierung, Fotodokumentation, Detailvermessung, Texterfassung.
Die Dokumentation eignet sich als Quellenmaterial für kulturgeschichtl. Forschung.
Die Dokumentation wurde am 7.12.2021 dem Kreisarchiv Bitburg/Herrn v. Schichau übergeben
zu
7. Andlau (Elsass) -
Fries der Klosterkirche Ste. Richardis
1. Die Motivsequenz der Relieffrieses : Bildprogramm u. Zuordnungen zur frühmittelalterlichen
Literatur : Thidrek-Chronik/Saga und völkerwanderungszeitl. Episoden.
Deutungsansätze zur Tiersymbolik und deren Analogie zu christl. Tugenden
2. Die Portalbogen-Reliefs
3. Krypta ; Legende der Bärenstatue
zu
8. LOURDES : Massabielle-Grotte
Das archaische Natur- / = Kulturinventar
Eine wissenschaftlich-methodische Bearbeitung des Themas erfordert ein interdisziplinäres Vorgehen.
Sie muss fachübergreifend von Religions- und Altertumswissenschaft, von Historikern und der Archäologie in Angriff
genomen werden. Die Ursache liegt begründet in der Tatsache, dass diese kultisch vereinnahmte Grotte am Fuß der
Pyrenäen-Nordseite nicht erst durch die legendäre Marienerscheinung (Bernadette Soubirou/19. Jh) ein kultisches
Gepräge erhielt. These : Als Quellkult-Grotte (Fruchtbarkeitskult) war sie seit dem Jung-Paläolithikum begangen
worden.
Dass interdisziplinäre Forschungsansätze berechtigt sind, ja, sich geradezu aufdrängen, erweist sich aus der Ausbildung
des im rechtsseitigen hinteren Höhlenraum aufsteigend im Fels tiefklaffenden, über 2-m langen Spaltes. Dessen
Konturen erscheinen als ein zufällig naturgegebenes augenfällig kongruentes Ebenbild einer Vulva. Diese Felsgestalt
war bis Anfang der Neuzeit der Quellspalt !
Meine dreimalige Anwesenheit in der Absicht, Hinweise auf die frühe kultische Nutzung zu erkennen, erzielte die einstweilige Feststellung, dass die naturgegebene Gestalt dieser Felsausbildung selbst und dazugehörig die Projektion
der Idee um die Fruchtbarkeitsertüchtigung während des Jungpaläolithikums (wie aus dem Befund zahlreicher
Vergleichsobjekte) hier sich die Terra-Mater in ihrer Funktion als Gebärerin des Lebenswassers offenbart.
Erst die frühe Neuzeit hat in Ermangelung des Wissens um die frühen Kulte und deren systematische Einordnung in die
Kulturszene Westeuropas allgemein und der religiösen Umwidmung im Besonderen eine neue legendenhafte Saga
(Marienerscheinung) angeboten. Letztere ist hier nicht Gegenstand der Betrachtung. Sie ist nur deshalb anzusprechen,
weil diese neuzeitliche Volksfrömmigkeitsvariante (Bernadette-Mythos) sich von der archaisch-heidnischen Bildsymbolik
der Szene abwendet und im christlichen Milieu dem Vergessen überlassen wollte und musste. Dieses ist offenkundig
auch das Motiv, diesen archaischen Quellspalt dem Anblick der Besucher zu entziehen. Dieses Muster findet seine
Bestätigung darin, dass das Wasser der Quelle in ein seitlich-links unterhalb neu angelegtes, beleuchtetes,
sandiges, mit einer Glasplatte überdecktes Becken installiert wurde und zudem im dorthin gelenkten Verhalten der
Besucher. Sie verweilen betend vor der neu geschaffenen 'Quelle'.
Foto des Innenraums der Massabielle-Quelle.
Besucher vor dem neu platzierten Quellort
Der rote Pfeil zeigt auf den Spalt der originären Quelle.
Meine Frau und ich waren nachts um 2:00 Uhr (nur sehr wenige Besucher !) vor Ort. Zwei Vorgänge bestätigten zudem
die abgelenkende Inszenierung des Quellenbesuchs: Ein Mönch kam und räumte die angewelkten Topfblumen aus der
Quellspalte und ersetzte sie mit frischen, sodass der Spalt nicht mehr als solcher erkennbar war. Ein in
kulturgeschichtlichem Verständnis unverständliuches Manöver ! Zum anderen näherte sich eine alte Frau, ganz in
Schwarz, tastete sich an der rechten Höhlenwand bis zu dem frisch 'geschmückten', von Unwissenden nicht
erkennbaren Quellspalt und streichelte dessen Rand. Offenbar kannte sie als Einheimische (?)mit Traditionskenntnissen
früherer Generationen deren tradierte Verhaltensmuster des einst heidnischen Quellheiligtums.
Für sie war es ein Ort der Vertrautheit und des Segens der göttlich wirkenden Mutter.
Wie dereinst das archaische Grundmuster, so wurde auch hier in Lourdes das ganze numinose Kultprogramm als
Rezeption in den jungen christlichen Marientopos integriert.
In Lourdes, wie auch in anderen vergleichbaren Heilsorten, wurde ein primär 'heidnischer' Mythos von einem neuen
Mythos überlagert. Das kulturelle Gedächtnis trifft auf tiefenpsychologische Spuren und auf Suchende in den wunder-
samen Quellen des Selbst.
zu
9. Roth : Das Hexenkreuz
Forschungsobjekt : Unbekannte Schrift auf dem Kreuzkorpus eines Wegekreuzes im Wald der Gemarkung
Schleidweiler-Roth (N-O von Trier) Topogr. Karte 6105.
Bisherige Recherchen zu Schriftzeichen-(Philologie,Herkunft ,Sinninhalt, Alter ) erfolglos !
Foto und Abdruck der 'Schrift' wurde ebenfslls den unter Thema 1 angeführten Instituten vorgelegt. Ergebnis : war dort
nicht identifizierbar.
Jänisch ?
Wer kann konkrete, überprüfbare Hinweise geben?
zu
10. Kennedy-Tod/Texas. Situationsbericht im Trierischen Volksfreund am 13.12.1963
zu
11. Moses - Hatschepsut
Versuch einer chronologischen Synopse
Diese Synopse basiert, bezogen auf die Gestalt des Moses, auf Daten, die
in 'Die Heilige Schrift'- Alttestamentarische Zeittafel (Münster 1957) 360
entnommen sind. Sie decken sich nicht mit den im Wissenschaftsbetrieb gebräuchlichen Zahlen.
Die Synopse beider Lebenslinien lassen die beiden Gestalten Zeitgenossen sein und, bedingt durch ihre
mittelbare/unmittelbare Nähe zum Pharao, sich gekannt haben. Die Zeitangaben beruhen bezüglich der
Pharaonin Hatschepsut auf historisch gesicherten Daten. Zu Moses sind Jahrzahlen unzuverlässig, weil die
Gestalt des Moses wissenschaftlich noch nicht schlüssig verifiziert ist. Er war Ägypter. Gegenwärtig (seit F. Schiller, S.
Freud, insbesondre den Abhandlungen Jan Assmanns) liegen diverse Abhandlungen zu Moses vor. Archäologische
Zeugnisse liegen nicht vor oder sind - z.B. die 'Jesre-el'-Inschrift - umstritten.
Im Wissenschaftsbetrieb als historische Daten anerkannt :
Hatschepsut : * ca. 1484 v. Chr- + 1458 v. Chr.
Osarsiph = Moses ? : * ca. 1400 v. Chr. - ca. 1320 v. Chr. v. Chr.
: z.Zt. Amenophis III - (Moses : keine historisch gesicherten Daten
zu
12 Gentilvernetzung : Synoptisches Diagramm der Ehen erster fränkischer Clans
zu
13. Mundiacum
Ort der Proklamation des römischen Gegenkaisers JOVINUS vs. Honorius III im Jahr 411 n. Chr.
Die beklagenswerte Quellenlage zur Ereignisgeschichte der Völkerwanderungszeit in Westeuropa hat dazu
beigetragen, dass die wenigen verwertbaren Statements zeitgenössischer oder zeitnaher Chronisten als
geringgewichtig übergangen wurden oder ihnen keine durch stützende, tragfähige Zeugnisse belegte Historizität
zugestanden wurde.
Beklagenswerter ist der Umgang der Fachwissenschaft mit mutmaßlich noch als ungelöst geltender Fragen zu
Ereignissen der europäischen Geschichte. Von mythischen Mustern geleitet, bestehen weiterhin Thesen, die vor
keinem kritischen Hinterfragen Bestand haben. Man denke hierbei an Beispiele wie die sogenannte 'Schlacht bei
Zülpich'*5 oder die unzutreffende Identifikation Dietrichs von Bern als Theoderich I (der Große) oder, um es hier
eingehender zu thematisieren, die Gleichsetzung (ohne jegliche Belege) von Mundiacum als eine Verstümmelung
des römischen Ortsnamens Moguntiacum (Mainz). Eine fast schon zum Faktum geadelte These ! Sie sollte
korrekterweise als solche gekennzeichnet sein. Denn infolge der vielfach vertretenen Auffassung zu mundiacum =
moguntiacum wurde ein kompletter Strang der Ereignisgeschichte im Raum der Germania II und zu nicht
weiteren Indizien zu diesem Thema hinterfragt.
Neuer Versuch einer Annäherung :
Geographische Lokalisierung der Inauguration des Gegenkaisers Jovinus durch Franken + Alanen +
Burgunden + gallo-römische Senatoren 411n. Chr.
In Kürze die historische Situation im Raum der Germania II :
Infolge des hochgradig umwälzenden Ereignisses der Überquerung des Rheins zwischen Mainz und Worms um die
Jahreswende 406/407 seitens diverser heranflutender Stammesschwärme ( u.a. Alanen und Bourgundionen (vulgo :
Burgunden) . Letztere kamen aus dem Raum Polen und hatten sich kurz zuvor in Süd-Hessen am Main angesiedelt.
Ein Teil (!) jener, der im Durchzugskorridor der Invasionsmassen lag, schloss sich dem Tross an oder wurde beim
Durchzug der Alanen ( Anführer Goar) mitgerissen. Der Schwarm von Alanen und Burgundionen zogen (anders als andere einbrechende Volksstämme nach S-W) diese nach Nordwest in den Raum der romano-gallo-fränkischen Germania II.( Q: Sidonius Apollinus, Carmina V ff). Das 4 Jahre spätere gemeinsame politische Handeln einer Koalition von Alanen, Franken, Burgundionen + einige Senatoren erklärt sich aus jener Stammesökumene am Niederrhein, der allen dortigen ripuarischen Stämmen als die MUNDIA ein Begriff war und den Großraum bis zur Nord-Eifel, dem Kohlenwald und der Hesbania / Haspengau) mit einschloss. Hier bildeten sich in dem von Rom verlassenen Raum ein Machtvakuum und die besagten Stämme und deren Führung mögen es als eine glückliche Fügen verstanden haben, dass gleichzeitig der römische Heerführer Jovinius mit einer Truppe aus Britannien in Arles eintraf und stationierte. Zwar gibt es keine Quellen, die Auskunft geben bezüglich einer Kooperation des Heerführers mit regionalen Größen. Bekannt ist das Ergebnis : Auf Betreiben des Alanenführers Goar inszenierte jene o.g. Gruppe und Reste der 'Rheinarmee' eine politisch-taktische Koalition mit dem Ziel, Jovinius zum Gegenkaiser zu wählen. Organisatorisch bedeutete das, eine Delegation aus der Belgica II nach Arles in der Gallia Narbonensis zu entsenden mit der Note, Jovinus das Anliegen zu unterbreiten, ihn als Gegenkaiser (zu Kaiser Honorius/Rom) in Gallien zu institutionieren. Vollzogen wurde die Wahl in MUNDIACUM. Mundiacum ? Wo lag der Ort Mundiacum ? Wo war ein solcher politischer Akt sicher durchführbar ? Wirklich in der südlichen Nachbarprovinz Germania Superior mit Moguntiacum als zwar einstiger Legionsstadt, jedoch selbige 411 n. Chr. in ruinösem Zustand.( ? )
In der Logik der Möglichkeiten wird MUNDIACUM zu suchen sein dort , wo sich die Koalitionäre sicher waren : in der Belgica II !
Eine Fehleinschätzung ?
Die konkreten Quellen (S. Apollinus, Carmina V) teilen mit, dass das Interludium des Jovinus/Constantinus III 413 endete. Auffällig ist die großräumliche Nachbarschaft von Arles - dem Ort seiner Ankunft aus Britannien herüber auf den Kontinent und Narbonne, dem Ort seines Todes. Dieser Zusammenhang läßt auf einen Lebensmittelpunkt des Constantius III (vormals Heermeister Jovinus) schließen. Das ließe sich jedoch nur schwerlich in ein historisch bezeugtes Bündnis mit Franken, Burgunden und Alanen in der Belgica einbinden.
Es sind nun im Verlauf der letzten Jahrzehnte Vorschläge publiziert worden, die das Ziel hatten, dem alten Ortsnamen MUNDIACUM mit dem ganzen philologischen Apparat sein Geheimnis zu entlocken. (s. H. Grégoire: Montzen/Belgien oder Mündt in der Jülicher Börde, deren etymologischer Thesenansatz nicht zu kritisieren ist. Die Distanz zu dem fraglichen Siedlungsraum der Gegenkaiserkoalition ist nicht unmöglich, jedoch weniger wahrscheinlich. So ist alles wieder offen.
Im Wissenschaftsbetrieb gelten folgende Daten:
Das Interludium des Gegenkaisers Constantinus III wurde nach 2 Jahren ( 413) von Kaiser Honorius beendet. Sein Heermeister auf dem Kontinent, Aetius, ließ ihn köpfen und ließ den Kopf zu Honorius nach Ravenna bringen.
Bezgl. des Verbleibs der Alanen : nach der Auflösung des Usurpatoren-'Reichs' des Constantinus III am Niederrhein : Migration durch den Westen Galliens und über die Pyrenäen . Vermutlich wurden sie vorübergehend zu Föderaten des gallo-römischen Sonderreichs des Syagrius.
Die Burgundiones indessen, unter dem fränkischen (!) (Q : Ekkehard im Hildebrandslied) Anführer Gundahar sowie in Übereinstimmung mit der Thidrekschronik) wurden noch von Jovinus/Constantinus III mit der 'Absicherung der Ostgrenze' am Rhein belohnt / beauftragt: (Q : Prosper Trio : 'Burgundiones Galliae propinquam rheno obtinuerunt'). Diese Quelle differenziert nicht zwischen der Grenzstrecke der Germania Inferior und der Germania Superior (I oder II), so dass wohl beide
angesprochen sind und damit auch der Raum um Worms akzeptiert ist. Dieser 'gegenkaiserliche' Entscheid um die Grenzsicherung durch die Burgundiones (= Wormser Föderaten) war für Kaiser Honorius nicht akzeptabel. Honorius ließ seinen Heermeister Aetius die burgundischen Truppen 436 n. Chr. angreifen und vernichtend schlagen. Auch der Anführer der Burgundiones, Gundahar (Gunthiarius) fiel. Auf Anordnung des Heermeisters Aetius wurden 436 die verbliebenen burgundischen Familien des kleinen wormser Föderaten'reichs' in die Sapaudia (Savoyen) umgesiedelt, wo sie unter Gunthers Sohn Chilperich ein neues Reich gründeten. Es sollte noch in der geschichtlichen Folge neben dem sich einrichtenden Fränkischen Reich eine große Rolle spielen. Somit war 436 n.Chr. das Ende des usurpatorisch-römisch-burgundischen Sonderreichs (Worms) ein historisches Faktum.
Von Schilderungen des Nibelungenlieds (bezogen auf Worms) berichten keine spätantiken zeitgenössischen Quellen. Nicht überzeugend schlüssig scheint auch der Name 'Gundahar'*1 als fränkischer (!) Anführer der Burgundionen in Borbetomagus
(Worms). Ein ripuarischer Franke (Sohn Aldrians*4) als Anführer der Burgunden ? Sonderbar. Die Burgundengenealogie
lässt Gunther (= Gundahar ?) doch von Burgundenpatriarch Gibbica abstammen !
Die 406/407 nach dem Durchzug der o.g. Stämme über den Rhein bei Mainz dort verbliebenen Burgunden , wie auch die 435 n.Chr. linksrheinischen burgund. 'Reste' (lt. Prosper Trio : 'pars burgundionum') wurden später als Föderaten (Burgundenkämpfer) Attilas vor der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern (451) t und nach der verlorenen Schlacht von der Römerallianz bis an den Rhein verfolgt, überwiegend aber aufgerieben.
Damit sind zwei zu differenzierende Burgunden-Aussonderungen angesprochen :
1. die erste als Abstrafung infolge der Inauguration des Gegenkaisers und dessen Zubilligung eines burgundischen Föderaten-Kleinreichs um Worms ab 413 bis 436 n. Chr.
2. Als von den Römern geschlagene Hunnen-Föderaten*2 nach der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. 451 n. Ch
Die legendenhaften Nibelungenerzählungen um 'Worms' wurden im 13. Jh. zu Papier gebracht. Es sind sehr späte, in Klöstern, also in christlich-propagandistischer Absicht zu geschichtsverfremdenden Kompositionen 'ertüchtigte' Erzählungen - quasi zum Mythos umfunktionierte Schriften. Deren älteste Ereignisse als Vorlagen zu dem Stoff sind nüchtern-kunstlos in der Dietrichs-/Thidrek-Chronik ('Saga') angelegt und an einem anderen Ort und mit entschieden anderen (in Wahrheit erbfolgerechlichen) Handlungsmotiven ko-notiert . Darin auch Siegfrieds und Hagens Hochzeit ca. 488 n.Chr.*3. Doch das kurzlebige Burgundenreich um Worms wurde bereits 436 n. Chr. vom röm. Heermeister Aetius aufgelöst.
Die zeitl. Unstimmigkeit besagt nicht, dass die Handlungserzählung unhistorisch ist, sondern dass sie sich nicht in allen Phasen in Worms ereignet hat.
*1 Ungewiss, ob die Namen Gundahar, Guntarius, Gunther für dieselbe Person angenommen werden darf.
*2 als Reste der 'alten' Stammes-Ansiedlung d. Burgunden am Main vor 406/407 und Resten der Bevölkerung des Kurzen
Sonderreichs um Mainz
*3 Diese Zeitstellung gilt als gesichert, erscheint nur insofern problematisch, weil der fragliche geographische Raum des Haspengaus und derjenige der Nifelungen/alias Nibelungen nach 483 n. Chr. von dem ersten Frankenkönig Chlodwig/Clovis beherrscht wurde und somit der Nibelungen-Königinnenstreit ( : dessen eigentliches Streitmotiv - wie ich glaube - vermutlich eine Erbschaftfrage war) bereits irrelevant war, weil Siegfrieds Haspengau-Erbschaft mütterlicherseits (Sisibee) nach Krimhilds Tod im Reich Chlodwigs wohl keinen Rechtsbestand mehr hatte (?). Zur Rechts- und Bestandsfrage der Clan-Königreiche z.Zt der Reichsausdehnung Chlodwigs I (vom Kohlenwald(B) bis zum Rhein und in den Osten (Thuringia) sind noch Fragen offen.
*4 Aldrian : Q = lt. Thidrekschronik war Aldrian der Sohn Krimhilds aus dem Clan der Nifelungen an der Neffel im Raum Tolbiacum (Zülpich). Aldrian war als Kind der von seiner Mutter Krimhild angetriebene und der tätige Auslöser , wie auch zugleich der letzte Überlebende des komplex motivierten selbstzerstörerischen Untergangs der Nif(b)elungen am Hof Königs Attalas in Susat (=Soest). Eine Tragödie, die den systemisch-aggressiven Ungeist der Völkerwanderungszeit 'dokumentiert'.
*5 Uni MZ, Seminararbeit A. Metzen, Seminar: Gallien in der Spätantike, Seminararbeit :Zur Lokalität der Schlacht bei Zülpich (2006). (Resumé : Kein Kampf Franken vs. Alamannen bei dem Tolbiacum an der Neffel)
©Arnold Metzen
MEINE THESE zu MUNDIACUM
MUNDIACUM = MONSCHAU
Monschau liegt im Raum der einstigen römischen Provinz Belgica I
Archivarische , röm. u. mittelalt. Quellen zu : Mundiacum (G.J.Caesar nennt den Namen nicht: s. C.W. Glück (1857)
Munzioge ( mittelalt.)
Monsioge ( mittelalt.)
Munzoyge ( >> Monjoy als phonetisch frei-frankisierte Umbenennung im
Rahmen der französischen Propaganda für die historische Berechtigung einer
Angliederung des Raumes an das Fränkische Reich bis zum Rhein ! Monschau
abgeleitet von Monjoy (paraphrasierende franz. Aussprache : mõjoa)
Historische Namen-Glieder :
Die erste Silbe 'mund' bzw. 'mun' = i.d.R. der Name oder Namenskürzel eines Clans, der einen prägenden Einfluss auf den Ort hatte; z.B. Name des Ortsgründers , einer ehem.Villa Rustica, eines fränk. Okkupanten oder Hof-Neugründers). Auch als Regioalbezeichnung als Besitzdefinition : hier die Mundia (s.o.)
Die zweite Silbe 'ioge' dürfte das bis hinüber zum Mittelalter verschliffene 'iacum' sein. ...iacum : stets als Ortsnamenendung zumeist umwehrter keltischer Siedlungen in den ehem. gallo-römischen Provinzen ,z.B. Juliacum, Epternacum, Tolbiacum, Moguntiacum etc.
So Mundiacum eine befestigte Siedlung in der Provinz Mundia (Mündungsgroßraum des Rheins) ? Mundiacum/Monsioge, Monschau gewesen sein. Dieses ist eine These. Allein künftige archäologische Zeugnisse und/oder zuverlässige schriftl. Quellen könnten diese meine These stützen.
©copyright Arnold Metzen
zu
14 Die Virgo
Kommentar zum Begriff der Virgo / Virginität /Jungfrau im kulturgeschichtlichem Kontext
Der gegewärtig in konfessionellen Kreisen und in den Medien ausgetrageneen Disput um das Thema der Jungfräulichkeit Marias als Gottesmutter erregt die Gremüter aus einem einzigen Grund : er wird geführt unter der Verständnisprämisse, dass die Jungfräulichkeit Marias als Mutter Jesu sich auf deren biologische Virginität beziehe.
Diese Auffassung ist jedoch eine banalisierte und zugleich völlig unverstandene Zuordnung des Begriffs im Sinne der antiken Kultsymbolik. Die katholische und die othodoxe Kirche als Rezipientin und Wächterin des 'religare' (des 'rückbindens') versag(t)en innerhalb ihrer Interpretationscluster. Sie lässt sich auf einem unwürdigen Niveau von Ignoranten geistesgeschichtlicher Prozesse vorführen. Sie tritt (wider besseren Wissens ?) n i c h t dem platten Narrativ um die wundersame Sexualanomalie einer jungfräulichen Empfängnis entgegen. Sie weiß nichts, oder will nicht einräumen, dass der Virgo-Begriff auf den ältesten (!), weil jungpaläolithischen Kulthorizont - also ab origine - zurückreicht. Doch ! - sie musste es wissen ! Das Thema war Gegenstand der frühesten Konzilien zu Nicaia. Die junge Ecclesia erkannte Jesus als den Christós - als den geistlichen Herrscher der Welt. Sie entschied sich nolens volens, Maria selbstverständlich als Gottesmutter und dies als Akt des r e l i g a r e formal anzukoppeln an die der Königs-Inauguration zuzubilligende unverzichtbare Tradition der vor- und frühgeschichtlichen Kultprojektion. Es setzten sich dennoch Kirchenväter mit asdketischer, ja, neurotischer Aversion gegen den biologischen Eros im Bund mit Protagonisten des christlichen Marienmythos durch, die alsdann ein subversives Treiben (s.u.) inszenierten gegen die weibliche Rolle in der Synthese des Göttlichen (der Göttin).
Das ist ihr Dilemma. Das Dilemma besteht darin, das mystische Bild um die aus sich selbst Leben hervorbringende Mutter (Natur) zu überlagern mit der Fracht biologischer Begriffe und diese n i c h t mit der Erkenntnis um die Gesetzmäßigkeiten des Bewußtwerdens belegt hat. Die biologischen Methaphern des Virgo-Komplexes sind darin Rezeptionen, deren a r ch e t y p e Bildsprache abhanden gekommen war. Sie sind es, die das Heilige des Numinosen und des transpersonalen Gottwesens stören, dessen 'Mutter' sie nicht als Göttin sein durfte (Theotokos-Entscheid / Konzil von Nicaia 431n Chr.). In der christlichen Wahrnehmung blieb Maria dennoch 'Gottesmutter', jedoch abgekoppelt von der kulturgeschichtlichen Morphologie der Ursprungsidee und somit vom Tabu und dem Numinosen der virginen Allmutter der Vorzeit. Weil Christus 'eines Wesens mit dem Vater' (Nicaia-Konzil/ 431) sei, ist er angesprochen als der Logos (s. Johnnes-Evangel.) ! Der Logos ist das Geistige; er ist nicht männlich , nicht weiblich und somit nicht 'eines Wesens mit dem 'Vater'. Die Vater-Ideologie ist das Problem. Die kirchlicherseits nicht gelungene Emanzipation hervor aus der neolithisch-archetypen Bilderwelt der Frühkulturen des Orients zwang oder lockte hinein in die neue, entzauberte Bilderwelt eines gewandelten Kults, welcher der göttlichen Mutter den negativen Elementarcharakter*1 entzogen hat, d.h., ihr die Tod-Assoziation*2, das Dunkel-Magische, das Gefangensein im Uroborischen etc.- abstreifte und allein den positiven Elementarcharakter des Schönen, Reinen, der mütterlichen Liebe, der Zuflucht und Mittlerin zum Sohn zubilligte.
Was bedeutet das für den Begriff der Virgo, bzw. der Jungfräulichkeit als archetype Allegorie ?
Unsere von der Aufklärung geprägte Denkmuster haben es uns verlernen lassen, uns ohne Leitfaden in das Denkschema der antiken Religiösität zurecht zu finden. Was in der antiken Glaubenswelt und ihren religiösen Spekulationen als das 'Unbezogene' des Weiblichen zum Männlichen verstanden wurde, war schon zur Zeit der griechischen Kultszene, der jüdischen Gnosis und erst recht in der frühchristlichen Scholastik ein inhaltlich korrumpiertes Allegorienwerk. Dessen Varianten wuchsen mit dem zeitlichen Abstand zur Urszene. Um aber den Mythos um die Virgo zu fassen, gilt es, in die Urszene vorzudringen und aus dieser herauf seine Wandelbilder zu verstehen.
Das Verstehen der Welt war dem paläolithischen Menschen (vor 11.000 v. Chr.) ein Vorgang empirischer Erfahrungen aus dem, was seine Augen sahen, wie er das Gesehene zu reflektieren vermochte und wie er die wundersam sich wiederholenden Erscheinungen auf der Erde und am Firmament sich erklärte als eine Variante kongruenter Verhaltens- und Erfahrungsmuster eigenen menschlichen Lebens. Letztere fügten sich zusammen zu einem allegorischen Bild : einem Mythos. Der frühesten einer ist jener um das Wasser und dessen Ursprung aus der Quelle, das wie ein Kind aus dem mütterlichen Erdenschoß in die Welt geboren wird oder als nächtlicher Tau das Land in einem ciculus vitiosus ergrünen lässt. Der zweite Mythos (nach ca. 11.000v. Chr.) bildet ab, wie sich mit der ersten Bodenbewirtschaftung (= neolithische Kultur-'revolution'/Kleinasien) das unabdingbar förderliche Sonnenlicht hervor aus der Erkenntnisnacht der Vorzeit emanzipierte. Dieses erstmalige Emanzipieren hervor aus dem Zeithorizont der autokratischen und 'virginen' Allmutter (Paläolithikum / Mondkulte) zeichnete gleichnishaft das Bild von dem sonnenhaften Sohnkind, das aus ihr , der Mondenfrau, hervor geboren wurde: ein erster Astralmythos.
Erstmals in der Geschichte zeigt die Kunst als Gravur oder figürliche Projektion ein männliches Wesen. Es symbolisiert die Erkenntnisfähigkeit, die aus der uruborischen Natur ausbricht und sich mit ihr - jene jetzt dominierend - als ihr Geliebter vereinigt*7. Die AT-Genesis erzählt denselben Vorgang in den mythischen Bildern von den beiden Bäumen im Paradies, dem Baum der keine Früchte trägt und dem 'Baum mit der Frucht der Erkenntnis'. Die Erkenntnis bezieht sich jeweils auf die (so spät) entdeckte Kenntnis um das Wirken von Frau und Mann am Zustandekommen und bewusstem Zeugungsakt zur Mehrung der Fruchtbarkeit
So erzählt der Astral-Mythos vom Mond - der (weiblichen) Luna - die am Abend zur Nacht die Sonne in sich aufnimmt, sich in ihr regeneriert und am Morgen als ihr Sohnkind wieder - ohne das Zusammenspiel eines anderen Lichtkörpers (Zeugers) - aus ihr geboren wird. Dem jungpaläolithischen Menschen (vor ca. 11000 v.Chr.) erlebte darin kein wundersam-magisches Geschehen. Ihm war die Mitwirkung des Mannes am Entstehen der Leibesfrucht im mütterlichen Organismus noch unbekannt*3. Das Kind, das sie am Morgen als Sonne des neuen Tages (= des neuen, des neolithischen Kulturhorizonts) monogam in einem autogenetischen Akt aus sich selbst heraus in die Welt gebar, war alleinige, war die männliche Frucht der Göttin als Virgo.
Solches Verständnis der astralen Vorgänge leitete den Äon ein, der vom 'sich seines Bewußtwerdens' des Menschen getragen ist und dem wir weiterhin angehören. Wir stehen in diesem komplexen Prozess. Wir ahnen die Ursache und greifen schöpferisch in die Schöpfung ein. Wir sind darin Akteure mit Freiheiten und Verantwortung. Unser Blick richtet sich vom Schoß der Virgo aus in die Zukunft.
Sich als göttlicher Sohn auf die Jungfrau-Göttin zu berufen hieß in der gesamten alten Welt der 'Sohn der jungfräulich gebärenden Göttin' und damit die Personifizierung der Sonne zu sein. Foglich bezeichneten sich zahlreiche Herrscher und Heroen der antiken Gesellschaften als Sohn und Geliebter ihrer 'Mutter, die Jungfrau ist'. Die historischen Könige des Orients, namentlich die Herrscher Sargon, Gudea, Gilgamesch Assurbanipal im Mesopothamien, später auch Djingiskan, deren leibliche Mütter durchaus im Volk bekannt waren, waren 'Sohn der Jungfrau'*4 und somit jeweils Inkarnation der Sonne ! Es war eine Metapher, eine Titulatur als höchste , das Göttlich-Numinose mittragende Ehrenbezeichnung ! Die Quellen lassen uns wissen, dass auch Zarathustra, Mithra, Attis, Dionysos, Hermes, Herakles u.v.a.m. mit diesem Titel geehrt wurden. Letztere waren mythische Gestalten ohne das Herrschaftsformat 'König', jedoch Träger einer religiösen Heilslehre oder Botschaft. Damit ist vorgezeichnet das, was für die junge Christengemeinde Kleinasiens zwischen Damaskus, Ephesus, Byzanz und Nicaia als unerlässliches Attribut für ihren 'Herrn' angemessen sei. Die Plausibilität war überzeugend. Während des 1. und 2. Jahrhunderts litten die Gemeinden noch unter dem Makel, 'nur' eine jüdische Sekte zu sein und Jesus sei der Mittler zwischen Jahwe und seinem Volk. Er sagte von sich, er sei 'das Licht der Welt' : ein allegorisches Bild für sein Sonnenwesen. Und seine Mutter, Maria, stamme von König Davids ab : womit ihm folglich als Sonnenkind auch nach dem jüdischen Mutter-Genealogiestatus die juridische Titulatur 'Sohn der Jungfrau' zuzubilligen sei. So war hervor aus dem Verständnis der frühen christlichen Protagonisten das Mantra vorgezeichnet, diese Frage um die Göttlichkeit einerseits und dessen Titulatur 'Sohn der Jungfrau' auf Konzilien zu Nicaia heranreifen zu lassen und damit - der Jahrtausende alten Tradition folgend - der Würdetitel Marias als jungfräuliche Theotókos (Gottesgebärerin) unabdingbar zuzubilligen war. Warum ?
4. Jahrhundert. Die alte Welt mitsamt ihrer bereits 7000 Jahre lang sich hochentwickelnden geistigen Kraft war in viele Auflösungsstrudel der desolaten Ereignisgeschichte geraten. Literaturen der alten Völker gingen in Flammen auf; die Schulen geistiger Strömungen verloren ihre Denker; verloren ging Gesetz und Moral und allerorten das Lied vom Tod und der finis mundi. Die christliche Botschaft verkündete tröstend eine Auferstehung und goss zugleich Fluch über das abergläubige Geschlecht jener Zeit, gleichzeitig betend, dass ihm die Zukunft erblühe. Verloren gingen Traditionen und der Sinn von Kulten. Sie starben aus mitsamt den autonomen Kulturen. Das Heilige wurde zerstampft oder zu vulgärer Leichtkost aufgeschmolzen. Die gesellschaftliche Souveränität und der Rang des Weiblichen geriet in Bedrängnis. Das allgegenwärtige kriegerische Element beförderte die patriarchalen Tugenden zu religiösen Normen und tabuisierte oder entsorgte zugleich die partnerschaftliche weibliche Égalité und deren Idolatrie. Das Denken und Verstehen bewegte sich in dieser Schablone und selbst die ersten Kirchenväter waren darin Gefangene einer Sexualneurose. Ihre (Hieronymus, Augustinus u.a.) überkommenen Lehrschriften sind Zeugnisse einer erschütternd unwürdigen Sprache über die Frau als Urheberin alles Sündigen und Bösen in der Welt. In diesem Milieu wuchs das frühe Christentum auf und aus diesem Milieu ist das Zustandekommen der Dynamik um die Kernpunkte der Entscheidungen der ersten Konzilien (Nicaia) abzuleiten. Paulus gab bereits vor, wo das Weib seinen Platz hat; das jüdische Gesetz regelte zum anderen die weibliche Abstammungslinie und der Legitimationsdruck des Königs, hervorgegangen zu sein aus der parthenogenetisch gebärenden Mutter, d.h., der Jungfraumutter : all dies musste auf die Mutter Jesu projiziert werden, um sie nicht mit der in der monotheistisch-jüdischen Religion inakzeptabelen Titulatur einer Göttin in Konflikt zu bringen, jedoch sie de facto kultisch (!) als Theotokos (vergl. mein Typoskript 'Vierge Noire', Kap. 5), also indirekt, in den Stand göttlicher Verehrung zu erheben. Damit wurde Maria, die Mutter Jesu, zu einer Epigonin der jungpaläolithischen Terra Mater.
Fotos : Arinna-Göttin
und die christliche Epigonin : die Vierge Noire ( Beispiel : Romanische Vierge en majesté de Colamine-sous-Vodable in : Trésor de la Cathédrale à Clermont-Ferrand (Puy-de-Dôme) F.
AUTUN, Cathédrale
Die Saat der unwürdigen Charakterisierung der Frauen eines Augustinus, Origines,Tertullian u.a. hat das Leitbild der archaischen Virgo-Mutter bis zur Unkenntlichkeit verdrängt. Das einstige vom Tabu geschützte Numen der Göttin wurde an einen ikonotropen Sexus veräußert. Der erfundene Mythos von der jungfräulichen Empfängnis (!) des Sohnes iinfolge der Befruchtung durch den heiligen Geist*5 korrumpierte das allegorische Mutter-mit-Sohnkind-Bild vom aufkeimenden Wandel des gesellschaftlichen matristischen Privilegs hinüber in das patristische (=Sohnkind-Topos) am Ende des Jungpaläolithikums.
Die Göttin von Arinna mit dem Sohnkind auf dem Schoß war das archetype Leitbild des kindhaft aufblühenden Äons des 'Lichtes', d.h., des sich seines Selbst Bewußtwerdens durch das Streben nach Erkenntnis ! Heraklit zu Ephesus näherte sich im 6. Jh.v.Chr. diesem Licht der Erkenntnis, dem Logos. In ihm offenbart sich das Göttlich-Geistige und dieses ist dasjenige, das sich in dem 'Christós' zeigte. Ursprünglich war er noch das Sohnkind aus/auf dem Schoß der TerraMater, die ihn - von ihr (symbolisch) bereits abgelöst und abgewandt - in die Zukunft der Erkenntniswelt blicken läßt.
Er ist derselbe, der den Weg über Byzanz seinen Weg in die Kultszene des christlichen Abendlandes gefunden hat und natürlich mit seiner Mutter als Vierge Noire rückgebunden bleibt in die Uranfänge des Bewußtseins. Erst während des Mittelalters formierte sich das neue Bildmuster einer ästhetisiert liebreizend-mütterlichen Jungfrau mit dem Jesuskind*6 : ein mutierter Topos ohne Rückbindung in die Tiefe seines Ursprungs. Es ist dennoch das Zeugnis nicht verdrängbarer Bindungen an ein ererbtes Numinosum am Anfang der Kultur. Ein Stadium der Evolution.
*1 E. Neumann, Die große Mutter, (Zürich 1966)
*2 als Teilaspekt des Lebens
*3 G. Bott, Die Erfindung der Götter (Norderstedt 2009) 34 ff.
*4 A. Drews, Die Marienmythe (Jena 2008) 2ff
*5 Das römisch-katholische Dogma 'Ineffabilis Deus'... bezieht sich auf den
Glaubenssatz von der 'Immaculata Conceptio' (= Unbefleckte Empfängnis)
*6 Autun, Cathédrale
*7 Diese Vorstellung mündete im Kult des Hieros Gamos (der Heiligen Hochzeit) der frühen Reiche Mesopothamiens. Das
Verständnis um das Wesenhafte dieses Kultes s. : A. Metzen, Vierge Noire - Herkunft und Morphologie eines Kultidols. 2021)
zu
15 Medailloninschrift (Wappen?) auf dem Kreuzwegsockel am 'Kloasberg', Spangdahlem/Eifel
Vermutlich dem Stifter des Kreuzweges zuzuordnen !
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© Arnold Metzen
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